Freitag, 29. Juni 2007

107. Geburtstag

Es gibt einen Geburtstag zu feiern, bevor sich der Tag dem Ende neigt. Nicht sehr viele kennen diesen Mensch genauer, dem ich heute danken möchte: für eine der schönsten und anrührendsten Geschichten, die ich je gelesen habe. Ich denke, diese Geschichte kennen viele: Der kleine Prinz.


Sein Autor - Antoine de Saint-Exupéry - wurde am 29. Juni 1900 in Lyon geboren und hat uns dieses scheinbare Kinderbuch hinterlassen. Vielleicht sollte ich mal wieder das Buch aus dem Regal nehmen und lesen - so umfangreich ist es nicht. Und es läßt sich sicherlich die eine oder andere Idee wieder entdecken.


Ich hoffe, es geht die gut auf deinem Planeten.


Donnerstag, 28. Juni 2007

Murphys Tag

Tage, die man aus dem Kalender streichen kann - so einer war heute. Gestern noch schön den Infostand im Kanzleramt aufgebaut und heute morgen war schon das neue Werbedisplay kaputt - eindeutig schlechte Verarbeitung. Also Stressfaktor 12 auf der nach oben offenen Marketingskala. Ersatz besorgt, Fachbetrieb angeschnauzt, notdürftig selber repariert - mit dem Auto ständig zwischen Kanzleramt, Arbeitsstelle und einschlägigen Geschäften hin und her.

Auf einer dieser Fahrten - kurz vor Eröffnung der Veranstaltung - was passiert: Ich nähere mich einer roten Ampel, also langsam ranfahren, fünf sechs Autos vor mir, springt die Anlage auf gelbes Blinklicht und wie nicht anders zu erwarten - erst mal Chaos auf der Kreuzung. Endlich geschafft, Kreuzung überwunden fängt an der nächsten Ampel das selbe Spiel an. Wieder rot und anstatt es grün wird, wieder gelbes Blinklicht - allerdings überwinde ich die Kreuzung schneller, denn ich stehe weiter vorne. Und - ich schwöre alle Eide, die mir einfallen - das selbe Spiel an der nächsten Ampel. Ich war schon am Überlegen, ob ich einen Erzfeind in der Verkehrsleitzentrale habe. Wenn ja, hatte er danach auf jeden Fall ein einsehen mit mir: das war dann nämlich der letzte Slalom an ausgefallenen Ampeln. Kurz vor der Eröffnung hab ich es dann doch noch geschafft. Letzte Hand angelegt, Kolleginnen eingewiesen und wieder zurück ins Büro.

Dort alles in heller Aufregung: Datenserver abgestürtzt, Mailserver hat keine Lust mehr, die Wartungsfirma versucht schon seit zwei Stunden den oder die Fehler zu beheben. Super, ein Großteil meiner Arbeit, die heute erledigt werden muss liegt auf dem Server. Also ans Telefon - das geht noch - und Grafiker und Druckerei informieren und vertrösten. Das dauert zwar länger - wie sollte es auch an Murphys Tag anders sein - weil entweder Besetztzeichen oder die freundliche Stimme "Herr XY ist gerade nicht an seinem Platz, kann er sie zurück rufen?"

Zum Glück sind die Büros nicht wie versprochen papierlos geworden, so können wenigstens nicht so dringende Arbeiten erledigt werden. Ein überraschender Anruf jagt mich nochmal ins Kanzleramt - Material nachliefern. Alle Ampeln funktionieren wieder, aber ich kreuze den Konvoy eines französischen Staatsgastes (also ich hätte gerne gekreuzt, aber die Ehreneskorte läßt mich und viele andere Verkehrsteilnehmer auch nicht kreuzen, sondern stehen). Nach knappen fünf Minuten geht es weiter - Material am Stand abgeben und wieder zurück. (Der Bundespolizist am Kanzleramt würde mir sicher das du anbieten, so häufig wie wir uns heute gesehen haben, aber ich schaue wohl zu griesgrämig. Immer hin dauert die Sicherheitskontrolle nicht mehr solange.)

Noch ein paar Arbeiten erledigt. Wie gesagt zum Glück gibt es noch Papier, vieles davon befindet sich mittlerweile in dem entsprechenden Korb und lastet nicht mehr so sehr auf meinem Schreibtisch. Mein Chef schaut kurz in mein Büro und meint "Alle Server laufen wieder und die Mails kommen jetzt so nach und nach in die Postfächer". Super denke ich, springe von meinem Stuhl, denn ich muss ins Kanzleramt - Stand wieder abbauen. Also zum Auto, Blick auf die Windschutzscheibe - super ich wirke aktiv am Schuldenabbau der Stadt Berlin mit - 25 Euro wegen falsch Parkens. Warum sagt mir keiner, dass an dieser Stelle für eine Stunde am Tag absolutes Halteverbot ist und das entsprechende Schild hängt so hoch, dass man es nur wahrnimmt, wenn man dem Wolkentreiben zuschauen will.

Der Rest klappt dann wenigstens reibungslos. Ich sitz dann halt nur länger im Büro, um endlich die Dateien für Grafiker und Druckerei fertig zu machen. Jetzt ist alles erledigt.

Und ein wenig konnte ich mir jetzt den Frust von der Seele schreiben. Hoffentlich komme ich gleich noch unbeschadet zu meiner Schlafstätte.

Tage, die man aus dem Kalender streichen kann - so einer war heute.

Schottenrock und EU-Gesetzgebung


Der Schottenrock ist in die Mühlen der EU-Gesetzgebung geraten. Nicht der Schottenrock selbst, sondern die Tasche, die ein fester Bestandteil dieses Kleidungsstückes ohne eingenähte Taschen ist.

Diese Taschen - "Sporran" genannt - werden in der Luxusausführung aus teurem Leder und Fell hergestellt. Besitzer solcher Taschen müssen nun eine Lizenz für ihren Schottenrock beantragen und dafür nachweisen, dass das verwendete Tier (wenn es unter die bedrohten Tierarten wie Dachs oder Otter fällt) vor 1994 getötet wurde. Wenn dieser Nachweis nicht erbracht wird, droht eine Geldstrafe von über 7.000 Euro.

Nach dieser Maßnahme dürfte endgültig klar sein, was die Schotten unter dem Rock tragen: nichts, denn für Unterwäsche wird das Geld nicht mehr reichen.

Mittwoch, 27. Juni 2007

Im Garten des Kanzleramtes

Morgen steigt eine riesen Fete mit 300 Jugendlichen im Garten des Bundeskanzleramtes (oder heißt es richtig: Bundeskanzlerinamtes). Anlass ist das Ende der deutschen EU-Ratspräsidentschaft. Ich konnte mich heute davon überzeugen, dass alles soweit in Ordnung ist und dem Fest eigentlich nichts im Weg steht - außer vielleicht das Wetter.

Es ist immer noch ziemlich windig in Berlin und plötzlich auftretende Regengüsse waren heute nicht ungewöhnlich. Wesentlich besser ist die Vorhersage für morgen nicht. Aber es ist vorgesorgt, denn im Garten der Bundeskanzlerin stehen einige große Zelte, in die sich die Gäste flüchten können, wenn ein Schauer niedergehen sollte. Dann sehen sie auch die schönen Informationsstände, die sich in diesen Zelten befinden. Damit wird auch klar, warum ich das Vergnügen hatte, bereits heute einen Blick auf die Vorbereitungen zu werfen: ich durfte für meinen Arbeitgeber bis eben einen solchen Stand aufbauen.

Ach so, es bringt nichts einfach morgen da hin zu gehen und mitfeiern zu wollen. Es können nur die Jugendlichen teilnehmen, die beim Europäischen Jugendtreffen dabei sind, das bereits seit dem 25. Juni in Berlin läuft. Die anderen Gäste (immerhin 700) haben eine persönliche Einladung erhalten. Und da diese Einladung nicht übertragbar ist, braucht ihr bei mir erst gar nicht betteln - würde eh nichts nützen.

Dienstag, 26. Juni 2007

Berliner Bulletin (4)

"Oppositionspolitiker und Computerexperten bezweifeln," so berichtet die tagesschau, "dass geheime Berichte über Auslandseinsätze der Bundeswehr durch technische Mängel verloren gegangen sind. Daher forderte der Datenschutzbeauftragte der Bundesregierung, Peter Schaar, in der "Berliner Zeitung", die Vorgänge müssten dringend aufgeklärt werden. Er habe sich deswegen an das Verteidigungsministerium gewandt. "Die Regierung muss glaubhaft darstellen, was geschehen ist und welche Bemühungen man unternommen hat, um das Material zu sichern." Problematisch sei auch, dass die defekten Bänder schon nach so kurzer Zeit zerstört worden seien. Normalerweise seien die Aufbewahrungsfristen länger."

Zu diesem Vorgang gibt es mittlerweile eine Reihe von Meldungen. Allerdings schweigen derzeit dazu noch alle schriftlichen Informationsquellen aus der Bundeshauptstadt: Weder die Bundestagsfraktionen noch das Bundespresseamt oder das Verteidigungsministerium haben in ihren Presseportalen dazu Stellung genommen.

Im Moment scheinen in diesem Fall vor allem zwei Varianten im Bereich des Möglichen: 1. Die Daten wurden extra gelöscht, weil die Informationen - für wen auch immer - belastend gewesen wären und ein "Vertuschen" einfacher scheint als alle andere Möglichkeiten. 2. Die Daten sind tatsächlich durch eine Panne verschwunden. Ist eigentlich auch nicht so richtig lustig, da sich die Daten in einer Geheimdatenbank befunden haben und möglicherweise weitere Datenbestände unwiederbringlich verloren sind. Beide Varianten geben ein verheerendes Bild entweder unter demokratischen oder unter sicherheitstechnischen Gesichtspunkten.

Vor dem Hintergrund, dass unsere Behörden grundsätzlich in der Lage sind, auf die Daten auf meiner Festplatte - ohne meine Wohnung betreten zu müssen - Zugriff zu haben, läßt mich dieser Vorgang bei der Bundeswehr sprachlos zurück.

SHREKenherrschaft abgewendet


Der (Frosch)König ist tot, es lebe der (Oger)König. Aber der will gar nicht König werden. Deshalb begibt er sich auf die Suche nach einem Ersatzmann, denn das Königreich Weit Weit Weg kann nicht ohne Regenten bleiben. Ach, und der, der gerne tyrannisieren würde, der darf auf keinen Fall regieren. Damit ist der Plot der Story kurz erzählt. Damit es zu keinen Verwechselungen kommt: hier geht es um Shrek 3.

Alles, was Rang und Namen hat in der Grimmschen Märchenwelt, tritt in diesem Film auf: Schneewittchen, Aschenpuddel, Käpten Hook (ups, damit haben die Grimms ja gar nichts zu tun - egal). Die Darsteller bleiben durchweg im Rahmen ihrer Möglichkeiten - haben Animationsfiguren eigentlich Möglichkeiten? An exklusiven Schauplätzen in der ganzen Märchen- und Sagenwelt wurde gedreht. Und wie es sich gehört, finden alle wichtigen Themen im Film Platz: Sex, Crime und Rock 'n' Roll.

Die verschiedenen Handlungsstränge des Films sind mit Witz und Humor gewürzt - nicht immer auf höchstem Niveau, aber an einigen Stellen wirklich nicht schlecht. Die Anspielungen sind häufig sehr hintergründig, von daher richtet sich der Film eher an ein älteres Publikum. Dafür spricht auch die Beschäftigung mit Alltagsproblemen wie z.B. die Angst des männlichen Geschlechts vor dem eigenen Nachwuchs. Dass sich insbesondere weibliche Kritikerinnen über die kotzenden Ogerkinder aufregen, zeigt, dass sie sich in der männlichen Psyche nicht zu gut auskennen.

Das Image einer englischen Privatschule hätte der Film noch etwas tiefgehender ausleuchten können. Außerdem wird nicht ganz deutlich, ob es sich bei der Schule um eine Partnerschule von Hogwarts handelt oder aus Urheberrechtsgründen alle Ähnlichkeiten verwischt werden mussten. Eine wunderbare Leistung und Charakterstudie liefert Merlin und der Zaubertrick, der aus Esel - Katze katze - Esel macht ist geradezu göttlich.

Ich finde, der Film hat seine stärksten Momente, wenn "Rock 'n' Roll" dazu kommt. Musik, Handlung und Filmbilder sind traumhaft choreografiert. Da kommt Lust und Laune nach mehr, die allerdings nicht in Gänze befriedigt wird.

Insgesamt ist der Film kurzweilig und sehenswert. Es ist davon auszugehen, dass die Regierungsjahre von Arti und seinem Berater Shrek weiteren Filmstoff liefern.

Eine Nation atmet auf

Oder sind es mehrere Nationen die aufatmen? Paris Hilton ist frei und tauscht das Gefängnis wieder mit ihrem goldenen Käfig. Neben dem Aufatmen, dass dieser Justizskandal nun endlich sein Ende gefunden hat, kommt die Frage hoch, wie komme ich nun ohne die morgendlichen Gefängnismeldungen über Paris über den Tag?

Aber die vielen Fans müssen nicht lange warten. Die Informationen aus 1. Hand über die Foltermethoden in amerikanischen (Frauen?)-Gefängnissen erfolgt nach der netzzeitung am Mittwoch in der CNN-Talkshow: dort wird Paris Hilton auftreten. Ich werde höchstwahrscheinlich nie erfahren, auf wieviel Erbsen Paris nachts auf ihrer Pritsche liegen musste. Oder war das eine andere High-Society-Meldung der Agentur "Brüder Grimm"?

Montag, 25. Juni 2007

Sachsen Sumpf

Möglicherweisae eine der größten Korruptionsaffären in Deutschland findet merkwürdigerweise in den Medien kaum Aufmerksamkeit. Paris Hilton und ihr Knastbesuch hat in Google News wesentlich mehr Fundtstellen als die Sachsen-Affäre.

Wobei auch hier müsste doch genügend Stoff für journalistische Recherche stecken: organisierte Kriminalität, Rotlicht-Milieu, Bestechlichkeit und Vorteilsnahme. Was das Ganze an Brisanz zusätzlich mitbringt, ist die Involviertheit von Staats- und Verfassungsorganen. Das gab es nach meiner Kenntnis in diesem Ausmaße noch nie - was sind dagegen Lustreisen bei VW.

Da verschwinden Akten bzw. wurden vernichtet, weil die Aufbewahrungspflicht abgelaufen sei. Es handelt sich dabei um 40 Aktenordner. Wenn die Vorwürfe tatsächlich stimmen, und es gibt viele Anzeichen, dass dies ansatzweise so ist, dann dürften letztlich mehr als 40 Aktenordner auf Nimmerwiedersehen verschwunden sein.

Wer sich durch die vorhandenen - zum Teil mageren Berichte - wühlt, dem bleibt ein schaler Geschmack zurück. Okay, es ist sicherlich nicht einfach, Licht ins Dunkle zu bringen, wenn Strafverfolgungsbehörden in den Vorgang als Beteiligte verwickelt sein sollen. Aber hier muss doch eine Möglichkeit gefunden werden, die Ermittlungen so zu gestalten, dass die Wahrheit nicht auf der Strecke bleibt.

In der Gewalt von Piraten


Auch ich habe ihn jetzt gesehen, den 3. Teil von Fluch der Karibik. Die Einschätzungen über den Film sind sehr unterschiedlich. Sie reichen von: der beste Teil der Reihe bis zu schlechter geht's nimmer.

Eines der größten Mankos, die sich bei der Beurteilung ausmachen lassen, ist der Verweis auf den "Serienwahn" der Filmindustrie. Aber will man denen wirklich übelnehmen, dass sie bei einem erfolgreichen Konzept plötzlich die Finger davon lassen und das Geld verdienen aufhören? Nein, nicht wirklich. Und die Besucherzahlen geben diesem betriebswirtschaftlichen Konzept ja auch Recht. Und die Frage bleibt im Moment unbeantwortet, ob alle die, die den 3. Teil jetzt verflucht haben, wirklich nicht den 4. Teil besuchen werden.

Aber unter uns: Es war doch klar, dass dieser Film wieder auf den sieben Weltmeeren spielt, dass es um Piraten geht (und diese durchaus unterschiedliche Interessen verfolgen - das hat sich ja bis heute nicht verändert), dass die Kämpfe mit Kanonen, Säbeln und Enterhaken im Mittelpunkt stehen. Der Vorwurf, dass dies alles im 1. Teil schon vorgekommen ist und besser war, lass ich nicht gelten.

Auch im 3. Teil gibt es fulminante Kampfszenen, die in den beiden anderen Teilen nicht einmal im Ansatz zu sehen waren. Und der Witz ist in diesem Teil wieder zurück kehrt - nicht immer so ganz offensichtlich wie im 1. Teil. Aber dieser hintergründige Humor ist super. Die Anspielungen auf andere Filme - hier muss sicherlich noch mal genauer geschaut werden, um diese Zitate alle zu finden - ist erfrischend. Ich habe beispielsweise schon lange nicht mehr so ein gutes Zitat von "Spiel mir das Lied vom Tod" gesehen. Aber auch der Einsatz von Keith Richards hat meine Erwartungen um ein vielfaches übertroffen. Der musste nicht einmal geschminkt werden.

Allen journalistischen Prinzipien zum Trotz, das Beste am Ende: Jonny Depp ist im 3. Teil wieder zur Höchstform aufgelaufen. Wenigstens so gut, wenn nicht besser als im 1. Teil. Ich habe mir keinen der Teile angesehen wegen Orlando Bloom oder Keira Knightly, sondern ausschließlich wegen Jonny Deep. Und er ist ein Ausnahmeschauspieler und seine Darstellung des Jack Sparrow ist genial.

Ich finde, ein durchweg empfehlenswerter Film. Die über 160 Minuten sind kurzweilig. Richtig ist jedoch, dass die unterschiedlichen Handlungsstränge häufig sehr lange im Unklaren bleiben. Dies ist dabei jedoch kein dramaturgisches Stilelement, sondern hier ist es nicht gelungen, die verschiedenen Handlungsfäden gekonnt zu verknüpfen. Deswegen sind die Sprünge innerhalb dieser Handlungsfäden oft verwirrend und unerwartet - sie dienen damit letztlich nicht dem Erzählfluss. Aber dies kann in einem 4. Teil besser gemacht werden und das Filmende läßt viele Handlungsfäden übrig, bei denen man sich fragt, wie könnte es jetzt hier weiter gehen.

Samstag, 23. Juni 2007

Handwerkliches Geschick

Mit leicht stolz geschwellter Brust sitze ich jetzt am Computer. Immerhin habe ich handwerkliches Geschick bewiesen. Ein neuer beleuchteter Badezimmerspiegel hängt an der Wand, ohne dass ich weitere größere Schäden verursacht habe. Aber eigentlich habe ich auch keine zwei linken Hände. Bin bei manuellen Tätigkeiten sogar begabt, wenn es nicht so kleiner filigraner Kram ist. Oder wenn es sich um Strom handelt, da habe ich einen großen Respekt. Und beleuchteter Spiegel - richtig hatte auch was mit Strom zu tun - bedeutet, dass ich wie immer übervorsichtig war. Ergebnis: Lampen leuchten, Sicherungen alle noch drin und kein unkontrollierter Funkenflug.

Nun könnte ich die Geschichte erzählen, wie ich einer Freundin vor vielen Jahren beim Küchenaufbau geholfen habe. Nach Montage des zweiten Hängeschranks war Schluß: der Elektriker, der am nächsten Tag kam, diagnostizierter glatte Durchbohrung der Herdleitung. Die Mauer musste aufgebrochen werden, um ein neues Kabel zu legen. Aber ich erzähle die Geschichte nicht und stürze mich nicht in Selbstzweifel und Depressionen. Ich geh jetzt einfach und schau mir mein "Kunstwerk" an und genieße das wunderbare Gefühl von Erfolg. Kann mich dabei sogar beobachten - ist ja immerhin ein Spiegel.

Freitag, 22. Juni 2007

Staatsquote versus Geschäftsklimaindex

"Disziplin bei Staatsausgaben: Die erfolgreiche Finanzpolitik der Bundesregierung beschert Deutschland die niedrigste Staatsquote seit 1973. Eine geringere Staatsquote bedeutet verbesserte Wachstumschancen, und damit bessere Chancen für mehr Arbeitsplätze und mehr Wohlstand." Dies Meldung kommt heute von regierung online.

Fast gleichzeitig hat die tagesschau dies gemeldet: "Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Juni überraschend deutlich eingetrübt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel wieder auf das Niveau vom Februar zurück. (...) Das Ifo berechnet den Indikator aus einer Lage- und einer Erwartungskomponente. Die befragten Unternehmen beurteilten sowohl ihre Lage als auch ihre Aussichten weniger zuversichtlich als im Mai."

Sollte das nicht irgendwie besser im Gleichklang stehen. Naja, Volkswirtschaft ist eben nicht mein Thema.

Donnerstag, 21. Juni 2007

Ich glaub' ich steh' im Wald

"Mit einem ganz neuen Rechenmodell überrascht der polnische Ministerpräsident Jaroslaw Kaczynski im Ringen um das Stimmengewicht in der EU seine europäischen Partner: Auch die polnischen Bevölkerungsverluste im Zweiten Weltkrieg sollten einberechnet werden. «Wir verlangen nur, was uns genommen wurde», forderte er in einem Rundfunkinterview. «Wenn Polen nicht die Jahre 1939 bis 1945 durchgemacht hätte, hätte es heute eine Bevölkerung von 66 Millionen, wenn man demographische Kriterien anwendet.»" (Quelle: netzzeitung)

Kneift mich mal einer! Mir fehlen die Worte - und das will was heißen. Ich lege noch einen drauf: Wenn Zwillingsbrüder in einem Land in der Politik auf wichtigen Positionen sitzen, dann zählt jeder wie 10 Millionen Einwohner - wär das was Herr
Kaczynski, Jaroslaw oder Lech, ist mir eigentlich egal.

Berliner Bulletin (3)

Heute wurde im Bundestag wohl viel diskutiert und nur wenige Pressemitteilungen in den Fraktionen geschrieben. Eine nette möchte ich hiermit zur Kenntnis geben:

"90 von 493 Millionen EU-Bürger sprechen Deutsch als Muttersprache. Deutsch ist damit die meistgesprochene Muttersprache in der EU. Seit dem Beitritt der mittel- und osteuropäischen Länder ist Deutsch mit rund 63 Millionen Sprechern - nach dem Englischen - die zweitwichtigste Fremdsprache in der EU.
Leider ist es in den vergangenen Monaten wiederholt vorgekommen, dass wichtige, für den Deutschen Bundestag beratungs- und entscheidungsrelevante EU-Dokumente überhaupt nicht oder nur unvollständig in deutscher Sprache vorgelegt worden sind. Die Europäische Kommission kommt damit Ihrer rechtlichen Verpflichtung nicht nach, alle Dokumente in der Arbeitssprache Deutsch vorzulegen.
Die vollständige Übersetzung aller beratungs- und entscheidungsrelevanter EU-Dokumente ist jedoch Grundvoraussetzung für die ungehinderte Erfüllung des Mitwirkungsauftrags des Deutschen Bundestages in EU-Angelegenheiten, wie sie in Deutschland das Grundgesetz für den Bundestag vorsieht.
An der derzeitigen Übersetzungspraxis der EU ist insbesondere zu kritisieren, dass die Entscheidung für oder gegen eine vollständige Übersetzung eines Dokuments nach rein formalen Kriterien erfolgt, die politische Bedeutung eines Dokuments dabei aber nicht beachtet wird.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion wird die Bundesregierung weiter in ihrem Bemühen unterstützen, bei der Europäischen Kommission die Übersetzung sämtlicher Dokumente in die deutsche Sprache durchzusetzen. Hierfür sind bei der Aufstellung des Gesamtshaushalts 2008 der EU durch Umschichtungen angemessene Mittel für Übersetzungen einzustellen.
Der Unterausschuss zu Fragen der Europäischen Union hat mittlerweile 26 EU-Vorlagen mit 2271 englischen bzw. französisch-sprachigen Seiten zurückgewiesen. Wenn die Kommission nicht in der Lage ist, das Problem zu meistern, muss ein alternativer Weg beschritten werden. Der Deutsche Bundestag könnte dann selbst entsprechende Übersetzungskapazitäten aufbauen und die entstehenden Kosten gegen sonstige Forderungen der Europäischen Union an Deutschland verrechnen." (Quelle: CDU/CSU-Fraktion, Michael Stübgen und Klaus-Peter Willsch)

Ich bin auch dafür, dass alle Dokumente ins Deutsche übersetzt werden und danach dürfen die Polen das gleiche für ihre Sprache fordern. Ich hätte es noch interessant gefunden, zu erfahren, wieviele englischen bzw. französisch-sprachigen Seiten übersetzt wurden - das macht die Dimension vielleicht etwas klarer: eventuell ist einfach weinger Papier zu produzieren.

Der Logik der Autoren folgend könnte ich also, wenn ich ein deutsches Gesetz nicht verstehe (z.B. aus dem Steuerrecht) und deshalb "Übersetzungshilfe" von einem Anwalt oder Steuerberater brauche, dem Verursacher (Deutscher Bundestag) meine Kosten in Rechnung stellen - wär doch super!

Schlußbemerkung: Das Parlament hat sich dafür ausgesprochen (gibt es sicherlich sogar eine Verordnung für) die männliche und weibliche Form in Texten aus Gründen der Gleichberechtigung (neudeutsch: Gender Mainstreaming) umzusetzen. Jetzt frage ich mich, haben das die Autoren vergessen (sie 1. Absatz: EU-Bürger und Sprechern) oder meinen sie wirklich nur den männlichen Teil, weil Frauen sowieso den Mund halten sollen? Ich denk da nochmal drüber nach.

Herzlich willkommen ...

... Sommer. Endlich kann es wieder warm werden. Das blöde Frühlingswetter können wir jetzt vergessen. Allerdings werde ich das Gefühl nicht los, dass der Sommer ein, zwei Monate Verspätung hat. Schei... Klimakatastrophe - höchstwahrscheinlich fallen nächste Woche die Blätter von den Bäumen und die Straßenräumdienste müssen kurz darauf die Autobahnen von den Schneemassen befreien.

Und was werden unsere Wetterexperten erzählen: "Das ist der schneereichste Sommer, seitdem es Wetteraufzeichnungen gibt."

Mittwoch, 20. Juni 2007

Jetzt darf die Stadtreinigung wieder ran

"Auf «erstaunlich ästhetische Weise» sei das Werk in sich zusammengestürzt, sagte Documenta-Sprecherin Catrin Seefranz. Niemand sei verletzt worden. Der Künstler habe sein zerstörtes Kunstwerk bereits gesehen und finde es schöner als zuvor." (Quelle: netzzeitung.de)

Nachdem die Stadtreinigung bereits ein Kunstwerk vor der Eröffnung der documenta zerstört hat, braucht sie jetzt höchstwahrscheinlich nur das vom Unwetter zerstörte Kunstwerk "Template" des Chinesen Ai Weiwei - nach diesem Ergeignis vieleicht auch Au Weia) - zu beseitigen.

Die Vergänglichkeit von Kunst ist scheinbar größer als bisher vermutet wurde.

Ai will seine Installation nicht wieder aufbauen lassen. Das Werk zeige jetzt auch, dass die Natur immer wieder für Überraschungen gut sei. «Jetzt wird die Kraft der Natur sichtbar. Und Kunst wird durch solche Emotionen erst schön.» Ai ist auch Architekt und hat zum Beispiel am Pekinger Olympiastadion mitgearbeitet. Wir hoffen, dieses Bauwerk hält länger - falls nicht, beim Wegräumen ist die Kassler Stadtreinigung sicherlich mit ihren erfahrungen behilflich.

Berliner Bulletin (2)

"Die Linie, die die Bundesregierung bei der Hausmüllentsorgung sowohl in Brüssel als auch in Berlin fährt, ist vollkommen inakzeptabel. Sie geht über die europäischen Vorgaben deutlich hinaus, und dies unter dem falschen Vorwand ökologischer Notwendigkeit.
Einmal mehr widerspricht die Bundesregierung ihrem selbst gesteckten Ziel, EU-Vorgaben nur 1:1 umsetzen zu wollen.

Mit dem Gesetz zur Abfallverbringung geht es der schwarz-roten Koalition einmal mehr um das Verhindern des Wettbewerbs bei der Hausmüllentsorgung. Umweltschutzgründe, wie die Verhinderung illegaler Abfallexporte werden dabei lediglich vorgeschoben. Schließlich sind illegale Mülltransporte auch schon heute verboten.

Für die FDP ist eine solche Einschränkung des Binnenmarktes ein falsches Signal für Europa." (Quelle: Pressemitteilung der FDP vom 20.6.2007)

Hallo! Hab ich den letzten Schuß nicht gehört? Oder steh' ich doch auf der Leitung? Wir sollen unsere Abfallverbringung runterfahren, weil wir mehr machen als wir müssen? Das verhindert Wettbewerb? Okay, wir schaffen den Katalysator ab, packen wieder Treibhausgase in Dosen - nur damit der Wettbewerb funktioniert.

Diese Meldung stammt übrigens von Horst Meierhofer (Regensburg), Sprecher für Entsorgungswirtschaft der FDP-Bundestagsfraktion. Das macht einiges wieder klarer.

Alles Gute zum Geburtstag, Nicole!

Die attraktive und kühle Blondine Nicole Kidman wird heute 40 Jahre alt. Von dieser Stelle alles Gute. Ich wünsche mir noch viele interessante Filme, in denen Nicole mitspielt.

Dienstag, 19. Juni 2007

Zweifelsfrei demokratisch - das Letzte für heute

Es gibt jeden Tag Meldungen, die machen einen betroffen, verbreiten Freude, lassen einen schmunzeln, verursachen tiefe Gedanken oder lassen einen ungläubig den Kopf schütteln. Zu welcher Kategorie die Meldung

"Undemokratisch seien in der neuen Linkspartei nur die «Extremisten», meint Bayerns Innenminister Beckstein. Parteichef Lafontaine müsse daher kein Beobachtungsziel der Verfassungsschützer sein." (Quelle: netzzeitung.de)

gehört, überlasse ich getrost den Leser/innen.

Der Hinweis in dieser Meldung "Oskar Lafontaine hingegen hält Beckstein für kein Beobachtungsziel der Verfassungsschützer" läßt mich stutzen. Erzählt man nicht immer denen, die auf jedenfall ein Beobachtungsziel sind, sie seien auf gar keinen Fall eins - sozusagen wegen der Beruhigung. Wer jedoch im wirklichen Leben sich davon beruhigen läßt, bleibt mir schleierhaft.

Mit unserer Demokratie ist es schon ein merkwürdiges Ding, aber werden wir eigentlich nicht schon alle irgendwie beobachtet - zum Schutze der Demokratie. Wer ein reines Gewissen hat, braucht auch nicht zu verbergen, und wer nicht zu verbergen hat, kann sich auch beobachten lassen.

Trotzdem frage ich mich ist die CDU/CSU eine deutsche Niederlassung der CTU?

Berliner Bulletin (1)

Der UN-Menschenrechtsrat hat sich über die künftige Verfahrensweise seiner Arbeit geeinigt. Und das kurz vor dem Fristende, das die UN-Generalversammlung gesetzt hatte.

Das Ergebnis wird von CDU-Seite (Holger Haibach, Erika Steinbach) wie folgt beurteilt: "Der gestern Nacht gefundene Kompromiss über den institutionellen Rahmen des Menschenrechtsrates ist ein positives Signal für die Beobachtung und Verurteilung von Menschenrechtsverletzungen weltweit." Pressemeldung vom 19.06.2007 - http://www.cducsu.de/section__2/subsection__1/id__13959/Meldungen.aspx

Was der UN-Menschenrechtsrat für Aufgaben hat erläutert Christoph Strässer von der SPD: Aufgabe des Menschenrechtsrates ist es, die weltweite Beachtung der Menschenrechte zu foerdern, Menschenrechtsverletzungen zu benennen, Vorschlaege zu machen, wie die menschenrechtliche Lage in einem Land verbessert werden kann, und Koordinationsstelle fuer den Menschenrechtsschutz in den Vereinten Nationen zu sein." Pressemeldung vom 19.06.2007 - http://www.spdfraktion.de/cnt/rs/rs_dok/0,,41340,00.html

Leider scheint der gefundene Kompromiss im Detail bei uns noch gar nicht bekannt zu sein, das lassen jedenfalls die beiden Meldungen vermuten.

Menschenrechte sind eine wichtige Grundlage für das Zusammenleben und das friedliche Miteinander. Die Staaten, die diese Menschenrechte anerkannt haben, müssen dafür Sorge tragen, dass sie auch eingehalten werden. Trotzdem bleibt mir unklar, wie der UN-Menschenrechtsrat die Beachtung der Menschenrechte fördern soll. Gibt es demnächst Seminare wie: "Die Einhaltung der Menschenrechte für Regierungschefs" oder "Folter unter Menschenrechtsbedingungen für Geheimdienstleiter"? Die Thematik läßt sich sicher auf nationale Ebene und Arbeitgeber runterbrechen: "Die menschenrechtgemäße Entlassung von Arbeitnehmern in der Kommunikationsbranche" usw. Wo gibt es diese Seminare und was kosten sie - werden sie vielleicht von der UN gefördert? Ich muss mal recherchieren.

Old Spice

Was in der Überschrift klingt wie ein Rasierwasser für echte Männer, bezieht sich doch eher auf eine sensationelle [;-)] Meldung aus dem Showgeschäft. Mel, Emma, Victoria, Geri und Mel wollens wieder zusammen treiben - das Singen. Die Spice Girls planen ihr Comeback. Die ganze Welt freut sich - oder freuen sich doch nur die einschlägigen Medien?

Zumindest sind die Mädels realisitisch: Sie wollen sich nur für eine sehr kurze Zeit zusammen finden. Also solange das Geld reichlich fließt. Höchstwahrscheinlich trennen sich kurz vor ihrem 1. Auftritt wieder. Bis dahin alles Gute.

Montag, 18. Juni 2007

Emanzipation: Frau pfeift in der Bundesliga

Super! Die Tagesschau meldet, dass in der kommenden Saison (2. Bundesliga) erstmals eine Frau als Schiedsrichterin zum Einsatz kommt. Die Emanzipation ist damit einen Riesenschritt weiter gekommen. Bibiana Steinhaus darf rund ein halbes Dutzend Spiele pfeiffen. Hoffen wir mal, dass die Spiele besonders gut werden - wir Männer strengen uns ja immer besonders an, wenn wir unter der Beobachtung einer Frau stehen.

Nein, sie hat es nicht geschafft

Herr Mehdorn hat sich zwar Mühe gegeben, aber leider hat es mit der Pünktlichkeit nicht hingehauen - wie so oft. Und wenn man mit dem letzten Zug im "Zentrum der Macht", der Metropole Deutschlands, mit einer Viertelstunde Verspätung ankommt, geht nichts mehr - keine S-Bahn, keine U-Bahn, nur Nachtbusse oder Taxis. Ich hatte mich heute morgen dann für letzteres entschieden.

Übrigens, auch Taxi fahren ist in dieser Stadt ein Abenteuer. Mein Fahrer hatte wohl vor Dienstbeginn noch Formel 1 gesehen und wollte mir den Stadtkurs untere Rennbedingungen vorstellen. Kaum eine Kurve, in der nicht mit geschickten Gegenlenken der Mercedes Diesel abgefangen wurde. Außerdem muss es ein sehr langes Taxi gewesen sein, was ich von außen jedoch nicht wahrgenommen habe. Denn bei einigen Ampeln meinte der Fahrer "War noch grün!" während ich auf der Rückbank 100 Eide geschworen hätte, dass es dunkelrot war. Nicht nur über Geschmack läßt sich streiten, auch über Wahrnehmung.

Sonntag, 17. Juni 2007

Schafft es die Bahn?

Ich bin ja viel unterwegs - auf Straße und Schiene (seltener in der Luft). Heute geht es wieder in Richtung "Zentrum der Macht". Mal sehen, ob Herr Mehrdorn es schafft, mich halbwegs pünktlich ankommen zu lassen? Letztes Mal hat der das Ziel eindeutig verfehlt - über 2 Stunden Verspätung: Ankunft morgens halb vier. Darauf hätte ich nachher nicht so richtig Lust. Eine Stimme in mir sagt: "Laß' dich überraschen!"

Samstag, 16. Juni 2007

Vettel fährt gut, Linke vereint, amerikanischer Klimacomputer funktioniert wieder

Es gibt ja so Tage, da bekommt man überhaupt nicht so richtig mit, was eigentlich passiert ist. So einen Tag hatte ich heute: Nicht relaxen und Energie für die kommende Arbeitswoche tanken, sondern unterwegs sein, weil man hin und wieder seinem Ehrenamt nachgeht - neudeutsch heißt das bürgerschaftliches Engagement. Auf jeden Fall hatte ich damit keine Gelegenheit heute Nachrichten zu hören. Entweder war ich bei meiner Veranstaltung im Westerwald oder saß im Auto und hörte meinen TomTom zu und der hatte reichlich zu erzählen.

Also erst am Abend über das Weltgeschehen im Internet informieren. Der erste Überblick zeigt, ein ganz normaler Tag - keine außergewöhnlichen Vorkommnisse. Außer vielleicht: Hat der Sebastian Vettel eigentlich einen Führerschein? Er ist doch erst 19 Jahren alt und so ein Formel1-Auto ist doch irgendwie kein normaler PKW. Egal ob mit oder ohne Fahrerlaubnis - er steht am Sonntag beim Start auf dem 7. Platz. Ganz ordentlich! Nur ein Deutscher besser. Vettel fährt gut.

Es scheint über die Bühne gegangen zu sein, die ostdeutsche Linkspartei und die westdeutsche WASG haben sich zu einer Partei verschmolzen. Die neu entstandene Partei will Deutschland zu einem Staat des demokratischen Sozialismus machen, so die Netzzeitung. Aber eine neue Partei heißt nicht, dass es auch neue Personen gibt. In den Meldungen werden auch nur wieder Gysi, Lafontaine oder Bisky zitiert. Also doch wieder alles beim alten. Linke vereint.

Aber da taucht eine Meldung auf, die Hoffnung macht. Das G8-Treffen hat doch Früchte getragen. Der CO2 Ausstoß der Amerikaner wird reduziert mit Hilfe eines Supercomputers. Bush hat endlich die Botschaft verstanden. Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Ich fange das Träumen an und sehe die Möglichkeiten, die sich für unsere Zukunft aus dieser Entscheidung ergeben, vor meinen Augen. Und wer den ersten Schritt macht, ist sicherlich bereit auf diesem Weg dann weiter zu gehen.
Ich lese weiter und meine Träume finden ein jähes Ende: "Danach konnten sie zwei Computer mit jeweils zwei Prozessoren wieder in Gang setzen und zunächst für die Steuerung der Klimaanlage in der Station nutzen." Es war gar nicht der Klimacomputer, wie der Teaser der Netzzeitung es versprach, sondern nur der Computer für die Steuerung der Klimaanlage der ISS.
Erschreckend wie wenig Worte genügen, dass ich das Träumen von einer besseren Welt beginne.

Freitag, 15. Juni 2007

Kunst oder Müll?

Wer soll das wirklich unterscheiden können?

Mit großer Bestürzung wurde die Meldung aufgenommen, dass noch vor der Eröffnung der documenta in Kassel ein Kunstwerk zerstört wurde - von der Stadtreinigung. Der Hinweis des Reporters an die Arbeiter, dass sie gerade ein Kunstwerk zerstörten, wurde lapidar mit dem Hinweis beantwortet, dass man nur einen Auftrag des Arbeitgebers erfülle.

Hier ist die "kulturelle Schandtat" ausführlich dokumentiert: http://www.tagesschau.de/video/0,1315,OID6937568_RES_NAV_BAB,00.html

Muss sich die Stadt Kassel für ihre Mitarbeiter und für die Bevölkerung ein Kulturbildungsprogramm einfallen lassen? Müssen die Bürgerinnen und Bürger jetzt nicht ernsthaft für Kunst sensibilisiert werden, damit nicht weiter Badewannen gereinigt und weiße Kreuze auf Straßen beseitigt werden? Wir dürfen nicht weiter ein Volk von Kunstbanausen bleiben. Kulturstaatsminster Naumann ist aufgefordert, schnellstmöglich zu handeln.

Es steht zu erwarten, das die Kulturmagazine des deutschen Fernsehens (außer Pro 7, die haben keins) mit intellektuellen Beiträgen auf diesen Vorgang reagieren werden.

Bevor ich mich hier weiter zum Thema auslasse und es gäbe noch viel dazu von meiner Seite zu sagen, setze ich mich lieber sofort an den Brief an meine Stadtreinigung. Immerhin zerstören die einmal in der Woche meine Kunstwerke und verlangen dafür noch Geld - unverschämterweise nennen die das Abfallbeseitungsgebühren.

Donnerstag, 14. Juni 2007

Jack Bauer hat es geschafft ...

... nicht einmal 24 Stunden brauchte Jack Bauer, um die Armbanduhr des amerikanischen Präsidenten Georg Bush aus der Geiselhaft zu befreien. Auch wenn keine offizielle Erklärung aus dem Weißen Haus für den Vorgang zu erwarten ist, so machte eine Videoaufnahme, die gezielt von Presseabteilung des Weißen Hauses lanciert wurde, deutlich, die Armbanduhr ist wieder da.
Hier das entsprechende Video: http://www.youtube.com/watch?v=lBRmQs8MjZI

Damit wird wieder eine Heldentat von Jack Bauer vertuscht und eine Nation erfährt nichts von ihren wahren Helden. Leider konnten unsere Informationsquellen noch keine Aussagen zum Zustand von Jack Bauer recherchieren. Dass die Informationsbeschaffung hierzu so schwierig ist, läßt schlimme Vermutungen aufkommen. Sollte auch im Geheimdienst die alte Schachregel Anwendung finden: Lieber einen Bauer opfern, als ein König verlieren?

Aus unbestätigter Quelle erreicht uns gerade der Hinweis, dass Jack Bauer einen Auftrag mit höchster Priorität erledigen soll: Feuchtigkeitscreme in ein Frauengefängnis von Florida einschleusen. Zielperson: Paris Hilton. Dieser Auftrag ist absurd - mit Feuchtigkeitscreme kann kein "Sprung in der Schüssel" gekittet werden.

Von wegen betrunken ...

Der französische Präsident Sarkozy wird von den Medien verdächtigt, beim G8-Treffen betrunken vor die Journalisten getreten zu sein. Als Beweismaterial liegt folgendes Video vor:
http://www.tagesschau.de/video/0,1315,OID6929618_RES_NAV_BAB,00.html

Es wäre durchaus denkbar, dass bei Sarkozys Treffen mit Putin die Gläser vertauscht wurden: Putin wirkte an diesem Tag sehr nüchtern. Die Behauptung der französischen Sozialisten, dass Sarkozy seine Drogen nicht dabei hatte und die Entzugserscheinung auf die Video dokumentiert seien, ist absolut abwegig.

Nach unseren Informationen hat sich Sarkozy nach dem Gespräch mit Putin noch für 30 Minuten in einem Geheimgespräch mit Edmund Stoiber getroffen. Thema dieses Geheimgesprächs war ein Kurs in politischer Rhetorik, den Stoiber dem französischen Präsidenten gab. Das Ergebnis der Pressekonferenz (siehe Video) läßt diese These als überaus wahrscheinlich erscheinen.

Auf Rückfragen bei der bayerischen Staatskanzlei wurde sofort dementiert, dass Stoiber als Provokateur sich unter die Demonstranten in Heiligendamm gemischt habe (aber das war auch gar nicht unsere Frage.

Mittwoch, 13. Juni 2007

Neuer Auftrag für Jack Bauer

Wie aus gut unterrichteten Kreisen aus Washington zu erfahren war, hat der Diebstahl der Armbanduhr des Präsidenten erhebliche Nachwirkungen. Trotz aller Dementis aus dem Weißen Haus und der CIA, ist die Uhr nicht versehentlich vom Arm gefallen.

Nachdem eine Lösegeldforderung aus Albanien im Weißen Haus eingetroffen ist und das vereinbarte Lebenszeichen der Uhr "tick-tack tick-tack" übermittelt wurde, hat Georg Bush entschieden: "Keine Verhandlungen mit den Geiselnehmern. Wir lassen uns nicht erpressen." Nach unseren Informationen haben die Geiselnehmer damit gedroht, wenn die Lösegeldzahlung von 49,95 Dollar bis 17:00 Uhr am 14. Juni 2007 nicht auf dem Schweizer Nummernkonto eingegangen ist, dem Leben der Uhr ein jähes Ende zu setzen: man drohte eiskalt mit Batterieentnahme.

Unser Informantin, Nina Myers (Name wurde von der Redaktion nicht geändert), hat bestätigt, dass die CTU beauftragt wurde, die Armbanduhr zu befreien und dem Präsidenten wieder um das Handgelenk zu legen. Jack Bauer ist bereits Richtung Albanien aufgebrochen. Die Aktion läuft unter dem Namen "Tag 6 1/2".

Dass Jack Bauer eingeschaltet wurde, läßt vermuten, dass die Gerüchte zutreffend sind, in der Uhr seinen die Abschusscodes des amerikanischen Atomwaffenarsenals gespeichert. Gleichzeitig wird gemunkelt, dass der Präsident nicht wusste, dass er die Codes am Handgelenk trug.

Wenn es neue Erkenntnisse gibt, werden wir sie in gewohnter Weise an dieser Stelle veröffentlichen oder 2009 bei RTL II verfolgen können.

Alles Gute Jack - wir sind in Gedanken bei dir.

Bilder über die dreiste Entführung gibt es hier: http://www.rtl.de/news/rtl_aktuell_videoplayer.php?article=10626