Mittwoch, 30. April 2008

Steinbrück will Steuerhinterzieher länger verfolgen

diese Überschrift findet sich gerade bei tagesschau.de. Ich finde jedoch, Steinbrück soll sie nicht länger verfolgen, sondern einfach schneller finden.

Dienstag, 29. April 2008

Demokratie, Inzest

Die Nachrichtenlage ist gut - es gibt derzeit viele schlechte Nachrichten. Aber welche Nachrichten beschäftigen einen wie mich - besonders im Kopf.

Der Verlust der Marktanteile von Nokia-Handys in Deutschland? Die Gewinneinbrüche von deutschen Börsenunternehmen? Die Verluste der Banken durch die Finanzkrise (der selbst verschuldeten)? Okay, man nimmt die Meldungen wahr, denkt kurz drüber nach, aber für wirklich mehr reicht es nicht.

Es sind andere Dinge, bei denen der Gedankenapparat anspringt: Berlin hatte seinen ersten Bürgerentscheid am vergangenen Wochenende - Tempelhof ja oder nein? Die Wähler/innenwerbung um diesen Entscheid war - so fand ich - beachtlich. Postwurfsendungen, Radiospots und in den lokalen Radionachrichten alle naselang Informationen im Vorfeld. Der Entscheid ist vorbei, Tempelhof wird als Flughafen dicht gemacht: In der politischen Version heißt das: Die CDU hat die meisten Stimmen (aber nicht die erforderliche Mehrheit) - die SPD hat trotz weniger Stimmen gewonnen. Aber eigentlich ist es nicht das, was mein Hirn bewegt, eher die Aussagen im Vorfeld, dass Tempelhof geschlossen wird, auch wenn der Bürgerentscheid die erforderliche Mehrheit erreicht. Okay, man kann mir vorwerfen "Wolf, in einer parlamentarischen Demokratie entscheidet der Souverän (das Volk) alle vier oder fünf Jahre, dazwischen ist Schnauzehalten angesagt!" Aber darf man plebiszitäre Elemente einfach so abbügeln? Welches Demokratieverständnis tritt zutage, wenn ein Bürgerentscheid/eine Volksabstimmung anscheinend keinen Einfluß auf Politiker hat? Ich fürchte, wer Politikverdrossenheit weiter vorantreiben will muss nur weiter so handeln, aber über kurz oder lang wird sich so etwas rächen.

Der Inzestfall in Österreich wirbelt eine große emotionale Empörungswelle auf. Ich will den Fall nicht verharmlosen! Er gehört zu den Schlimmsten, die ich bisher wahrgenommen habe. Aber die vielen kleinen Fälle (meist im Bereich des Kindesmissbrauchs angesiedelt) werden in der Regel nur wie Blitzlichter wahrgenommen und dann ist es vorbei. Ich fürchte fast, die Inzest-Dunkelziffer liegt wesentlich höher als angenommen (wird da überhaupt etwas angenommen?) und vor allem, wenn es im Einverständnis der beiden Personen passiert. Was ist im aktuellen Fall schlimmer: der Mißbrauch, die Freiheitsberaubung oder der Inzest? Was wäre eigentlich, wenn ein Vater mit seiner Tochter seit 24 Jahren ohne Zwang eine geschlechtliche Beziehung hätte aus der sieben Kinder entstanden wären? Würde unser moralisches Empfinden sich regen oder nur unsere Schulter leicht zucken?

Donnerstag, 24. April 2008

Star Wars



In der Hubble-Bildergalerie findet sich seit heute eine Bildserie von kollidierenden Galaxien. Manchmal liefert der Schrecken ästhetisch schöne Bilder.

Mittwoch, 23. April 2008

Heute vor 392 Jahren ...

... starb Miguel de Cervantes y Saavedra. Eine gewisse Bekanntheit dürfte er heute noch haben wegen seines Romans "Don Quijote". Aber wer liest heute noch einen solchen Roman?

Einen kenne ich, der das tut: Nämlich Nito Torres. Und er läßt uns sogar daran teilnehmen - in einem Podcast. Wer Cervantes' Roman hören möchte, kann den Podcast kostenlos über iTunes oder www.literatur-podcast.de abonnieren. Der Roman besteht aus zwei Büchern. Das 1. Buch liegt bereits komplett vorgelesen bereit. Beim 2. Buch ist das erste Drittel abgearbeitet. Der Rest kommt im wöchentlichen Rhythmus (Torres ist sehr zuverlässig in dieser Beziehung).

Aus meinem Posteingang

Heute wieder viel gelernt: Es gibt eine Zeitschrift mit Namen "Nemo". Ich werde sie wohl nicht kaufen.

"Leipzig - "Die Darstellung des Schatzsuchers unterstützt den illegalen Antikenhandel." Im exklusiven NEMO-Interview räumt Archäologie-Expertin Margarete von Ess mit dem romantischen Bild vom abenteuerlichen Jäger verlorener Schätze wie Indiana Jones auf.

Mit Geschick und List an tödlichen Fallen vorbei gemogelt, um dann den Goldschatz zu bergen: So wird die Archäologie in den "Indiana Jones"-Filmen dargestellt. Margarete von Ess, Direktorin der Orientabteilung des Deutschen Archäologischen Instituts, rückt dieses romantische Bild ihres Berufsstandes zurecht: "Archäologen suchen nach Erkenntnissen, nicht nach Schätzen."

Im Film allerdings darf sich Harrison Ford als Indiana Jones wieder auf Schatzsuche begeben, und er tut das auf die ihm eigene grandiose und sehr unterhaltsame Art und Weise. In der umfangreichen NEMO-Titelstory wird ein Blick auf Indys alte und neue Abenteuer geworfen, aber auch auf die Erben und Nachfolger des Schatzsuchers und auf das Abenteuergenre in anderen Medien. So erklärt beispielsweise Carsten Fichtelman, Geschäftsführer des Spiele-Publishers Deadalic, warum auch PC-Adventures wieder im Kommen sind.

Darüber hinaus wird in der neuen NEMO - seit 18. April am Kiosk - die Situation der deutschen und amerikanischen Comedy beleuchtet, wird ein Überblick über die besten Anime-Serien im Fernsehen und auf DVD geboten und mit dem Vorurteil aufgeräumt, Computerspiele wären nur etwas für Teenager. Wie in jeder Ausgabe bietet NEMO natürlich auch in Ausgabe
03/08 wieder über 100 Tests aus den Bereichen Kino, DVD, Spiele, Musik und Technik an, kurz die gesamte Welt der Unterhaltung. Unser spezielles Augenmerk gilt der Zielgruppe Familie. Schließlich haben wir auf unserer Heft-DVD auch noch Serienhighlights für Groß und Klein versammelt von "Wickie" über Anime-Knaller bis hin zu kultigen "RTL-Samstag Nacht"-Sketchen. NEMO und der dazugehörige Internetauftritt www.NEMOPOLIS.de erscheinen seit April 2007 im Leipziger Auerbach Verlag."

Mal sehen, wie sich dieser Fall weiter entwickelt

Mal sehen, wie sich dieser Fall weiter entwickelt. Mit diesen Worten endete mein Post vom 16. Januar. Und tatsächlich der Fall Otto Schily, der seine Einkünfte nicht offen legen will, hat sich weiter entwickelt.

Der Bundestag teilt heute per Pressemitteilung mit:
"Das Präsidium des Deutschen Bundestages hat heute einvernehmlich gegen den Abgeordneten Otto Schily ein Ordnungsgeld in Höhe von drei Monatsdiäten verhängt. Der Abgeordnete war auch nach erneuter Fristsetzung nicht seiner Pflicht zur Offenlegung von Tätigkeiten neben dem Mandat gemäß den Verhaltensregeln des Bundestages nachgekommen.

In seiner Sitzung am 20. Februar 2008 hatte das oberste Gremium des Parlaments bereits festgestellt, dass Schily damit seine Pflichten nach den Verhaltensregeln verletzt hat. Er hat anwaltliche Mandate, die er seit dem 1. Januar 2006 wahrgenommen hat und die mit anzeigepflichtigen Beträgen vergütet wurden, nicht angezeigt. Er hat so gegen § 1 Abs. 2 Nr. 1 und Abs. 3 der Verhaltensregeln in Verbindung mit Nr. 3 und 8 der Ausführungsbestimmungen zu den Verhaltensregeln verstoßen."

Da die Höhe von drei Monatsdiäten eine etwas vage Aussage ist, hier etwas genauer: Das Ordnungsgeld beträgt ca. 22.000 Euro (monatliche Diät liegt derzeit bei 7.339 Euro). Das Präsidium hatte die Möglichkeit, eine Ordnungsstrafe von bis zu sechs Monatsdiäten zu verhängen.

Dienstag, 22. April 2008

Alles Gute, Jack Nicholson

Vor 71 Jahren wurde Jack Nicholson in New York geboren. Der dreifache Oscar-Gewinner hat in vielen wunderbaren Filmen mitgespielt. Hier sind meine Favoriten:

Der Rabe – Duell der Zauberer (The Raven)
Das Schießen (The Shooting)
Easy Rider
Chinatown
Beruf: Reporter (Professione: reporter, auch The Passenger)
Einer flog über das Kuckucksnest
Shining (The Shining)
Wenn der Postmann zweimal klingelt (The Postman Always Rings Twice)
Grenzpatrouille (The Border)
Zeit der Zärtlichkeit (Terms of Endearment)
Die Ehre der Prizzis (Prizzi’s Honor)
Die Hexen von Eastwick (The Witches of Eastwick)
Nachrichtenfieber – Broadcast News (Broadcast News)
Batman
Eine Frage der Ehre (A Few Good Men)
Jahre der Zärtlichkeit – Die Geschichte geht weiter (The Evening Star)
About Schmidt
Die Wutprobe (Anger Management)
Departed – Unter Feinden (The Departed)

Mehr Konsum

Mit etwas Überraschung las ich in einer Berliner Zeitung: "Die im Vergleich zu den Vorjahren deutlichen Lohnerhöhungen in mehreren Branchen werden nach Ansicht der führenden Wirtschaftsforscher zu mehr Konsum führen." Die Konsumausgaben sollen in 2008 um 0,8 Prozent höher liegen als 2007.

Etwas skeptisch bin ich bei dieser Prognose allerdings. Sind die Konsumausgaben nicht schon allein deshalb höher anzusetzen, weil Energiepreise und Lebensmittelpreise bereits erheblich gestiegen sind und dieses Jahr auch noch weiter steigen sollen. Wenn ich alleine diese Teuerungsrate betrachte, dann bedeuten die Zahlen für mich, dass der Konsum zurückgeht.

Ich glaube auch nicht wie die Wirtschaftsforscher, dass das Mehr in der "Lohntüte" tatsächlich einen Kaufrausch bei den Menschen auslöst. Bei vielen wird sich die Lohnerhöhung gar nicht so großartig auf dem Konto auswirken und man wird weiterhin vorsichtig mit dem Geld umgehen.

Aber wir bewegen uns langsam aber sicher auf Wahlkampfzeiten zu: da werden Themen politisch lanciert und zum Teil Ängste geschürt wie z.B. das Armutsrisiko bei Senioren. Alle Untersuchungen zeigen jedoch, es leben wesentlich mehr Kinder in Armut als Senioren; für Kinder ist das Risiko, arm zu werden, zusätzlich wesentlich größer als bei Senioren. Aber nach dem Motto: Lasst uns mal ein Schreckgespenst an die Wand malen, das Wähler betrifft - und Kinder sind eben keine Wähler, die man gewinnen muss.

Donnerstag, 17. April 2008

Pulitzer Preis

Die Preisträger sind schon ein paar Tage bekannt, die Preise werden offiziell Ende Mai verliehen. Hier alle Preisträger:

Journalismus

PUBLIC SERVICE
The Washington Post
BREAKING NEWS REPORTING
The Washington Post Staff
INVESTIGATIVE REPORTING
Walt Bogdanich and Jake Hooker of The New York Times
INVESTIGATIVE REPORTING
The Chicago Tribune Staff
EXPLANATORY REPORTING
Amy Harmon of The New York Times
LOCAL REPORTING
David Umhoefer of the Milwaukee Journal Sentinel
NATIONAL REPORTING
Jo Becker and Barton Gellman of The Washington Post
INTERNATIONAL REPORTING
Steve Fainaru of The Washington Post
FEATURE WRITING
Gene Weingarten of The Washington Post
COMMENTARY
Steven Pearlstein of The Washington Post Steven
CRITICISM
Mark Feeney of The Boston Globe
EDITORIAL WRITING
No Award
EDITORIAL CARTOONING
Michael Ramirez of Investor's Business Daily
BREAKING NEWS PHOTOGRAPHY
Adrees Latif of Reuters
FEATURE PHOTOGRAPHY
Preston Gannaway of the Concord Monitor

Literatur, Theater, Musik

FICTION
The Brief Wondrous Life of Oscar Wao by Junot Diaz (Riverhead Books)
DRAMA
August: Osage County by Tracy Letts
HISTORY
What Hath God Wrought by Daniel Walker Howe (Oxford University Press)
BIOGRAPHY
Eden's Outcasts by John Matteson (WW Norton)
POETRY
Time and Materials by Robert Hass (Ecco/HarperCollins)
POETRY
Failure by Philip Schultz (Harcourt)
GENERAL NONFICTION
The Years of Extermination by Saul Friedlander (HarperCollins)
MUSIC
The Little Match Girl Passion by David Lang (G. Schirmer)

Sonderpreis

SPECIAL CITATION
Bob Dylan

Mittwoch, 16. April 2008

Ein ganzes Land verschwindet

Ich wollte meinen Ohren heute morgen nicht trauen, als ich die Meldung hörte, dass schweizer Wissenschaftler versuchen wollen, ein Schwarzes Loch auf der Erde zu erzeugen. Wenn dieses Experiment gelingt, ist plötzlich die Schweiz weg und damit auch das Schwarzgeld von ganz vielen Weiße-Weste-Managern. Ganz große Pessimisten befürchten sogar, dass sich das Verschwinden nicht auf die Schweiz beschränken wird, sondern die ganze Welt plötzlich weg ist - jedenfalls so nach 50 Monaten.

Ein bisschen Surfen brachte mir die Erkenntnis, der Radiosender meines Vertrauens zitierte eine Bildmeldung. Und die machen tatsächlich was für unsere Bildung: "Die Anlage bei Genf („CERN“, 3 Mrd. Euro) wird im Juni fertig: Eine unterirdische Röhre mit 27 Kilometer Durchmesser. Im Inneren eisig wie das All (minus 271 Grad)." Kürzer kann man die wesentlichen Informationen tatsächlich nicht zusammenfassen. Und wer bei der Dan Brown Lektüre eigentlich immer schon mal wissen wollte, wer dieser CERN ist, dem ist jetzt geholfen.

Dass Bild hier nicht gerade die aktuellste Meldung verbreitet, wird deutlich, wenn man dieses Interview liest (immerhin bereits vom Februar 2008). Und das ist immerhin Bild's Hauptbelastungszeuge.

Aber Schwarze Löcher sind ja gerade in. "Glaubt man einer aktuellen Studie der Universität Washington, liegen die Ursachen für nicht angekommene E-Mails oder fehlgeschlagene Seitenaufrufe nicht immer in Netzwerk- oder Serverproblemen begründet. Stattdessen vermuten die Forscher „schwarze Löcher“ im Internet." (Quelle: ComputerBild). Es ist doch immer wieder schön, wenn man sieht, wie in Verlagshäusern synergetisch zusammen gearbeitet wird.

Apropos Schwarze Löcher: Dieses auf meinem Girokonto regelmäßig auftauchende Phänomen wurde mir heute von unterschiedlichen Stellen plausibel erklärt: "Steigende Energie- und Lebensmittelpreise haben die Inflation in Deutschland im März auf den höchsten Wert seit 1994 getrieben. Die Jahresteuerungsrate kletterte auf 3,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte und damit seine erste Schätzung bestätigte." (Quelle: Badische Zeitung)

Vor lauter Schwarzen Löchern ist es erfreulich, dass sich gerade die Sonne Bahn bricht und das Schattenwerfen wieder möglich macht.

Dienstag, 15. April 2008

12 Millionen

Eine stattliche Zahl diese 12 Millionen. Aber dabei geht es nicht um Euro, sondern um Domains mit der Endung .de.

Stolz konnte DENIC gestern die 12 millionste .de-Registrierung vornehmen und verkünden. Damit stehen die de-Domains weiterhin an der Spitze der länderbezogenen Kennungen auf der Welt.

Laut DENIC "wächst die deutsche Top Level Domain um etwa eine Million Einträge" pro Jahr und ein Ende sei noch nicht abzusehen. Rein rechnerisch kommen auf 1.000 Einwohner 145 Domains.

Mein privater Beitrag dazu ist gleich null, denn ich besitze keine de-Domain. Mir reichen die fünf, die ich für meinen Arbeitgeber verwalten muss - und da kommen ja noch einige Subdomains dazu.

Montag, 14. April 2008

Computerspiele Topseller

Die meistverkauften Computerspiele der vergangenen 12 Monate sind:

1. Call of Duty 4: Modern Warfare
X360/PS3/PC/DS
8.3M
94%
November/Shooter
Activision/Infinity Wars (X360/PS3/PC), n-Space (DS)
Steve Hogarty (CVG): “…Call of Duty 4 expands on the series mightily. Its Middle Eastern and Russian locales, while still linear, feel far more open than the ruined streets of Occupied France ever were, and every mission contains at least one sweet chunk of surprise and delight.”

2. Halo 3
X360 Exclusive
8M
94%
September/Shooter
Microsoft/Bungie
Gus Mastrapa (The Onion A.V. Club): “Nobody does this kind of online gaming better. The sheer variety of play offered out of the box is staggering.”

3. Guitar Hero III: Legends of Rock
PS2/PS3/X360/Wii/PC
7.5M
82%
October/Other (Music)
Activision/Neversoft
Justin Leeper (GamesRadar): “Guitar Hero is still the best of the best when it comes to music and party games.”

Dies hat das www.next-gen.biz herausgefunden. Waren in der Vergangenheit die Zahlen mehr oder weniger geheim, liegen sie jetzt erstmals - anscheinend verhältnismäßig sicher recherchiert - vor. Die Verkaufszahlen berücksichtigen die Verkaufsmärkte in USA und Europa. Insgesamt listet Next-gen 100 Spiele hier auf.

Spieleentwicklerkonferenz: Quo Vadis 2008

Warum bekomme ich eigentlich diese Ankündigung in mein E-Mail-Postfach? Ich bin weder ein großartiger Gamer, noch schreibe ich über PC-Spiele. Alles sehr merkwürdig.

"Das Programm für die vom 7. – 9. Mai stattfindende sechste Quo Vadis Entwicklerkonferenz steht nun offiziell fest. Das Programm wartet dieses Jahr mit zahlreichen Highlights auf: Bernd Diemer und Sten Hübler von Crytek sprechen über den Entstehungsprozess von CRYSIS und geben den Teilnehmern spannende Einblicke in die Produktion des AAA-Titels des Frankfurter Entwicklers. Daniel Dumont von Ascaron wird im Rahmen der Reihe „Game Design Herausforderungen“ über die Verschmelzung von Multiplayer und Singleplayer in Ascarons neuestem Werk „Sacred 2“ berichten. Ein weiteres Highlight der Konferenz bietet dieses Jahr Marko Hein, General Manger von THQ in seiner Podiumsdiskussion „Die Schlacht von Gut und Böse – Developer vs. Publisher". In einem hochkarätig besetzen Podium wird das ewige Spannungsfeld zwischen Publishern und Developern kontrovers diskutiert."

Donnerstag, 10. April 2008

Lauter Hupen



Gelegentlich muss ich mich in den Straßenverkehr begeben. Hier in Berlin dann auch noch im Regelfall als Fußgänger. Dies bedeutet im Vergleich zu vielen anderen Verkehrsteilnehmern, dass ich mich mit einer gewissen Langsamkeit bewege. Damit nehme ich viele Dinge etwas anders wahr als „beschleunigte“ Verkehrsteilnehmer.

In Berlin fällt einem – also mir – dann auf, dass es ungeheuer viele Hupen in den Fahrzeugen gibt. Und sie werden in Berlin ausgiebig benutzt. Sich in den Verkehr zu begeben, bedeutet damit gleichzeitig von lauter Hupen umgeben zu sein. Aber nicht nur das. Hier wird auch noch lauter gehupt. Das Erschreckenspotential wird gerade für Fußgänger gewandelt zu einem Schreckenspotential.

Wenn man die Straße überquert und durch Hupen aufgefordert wird, den Fahrstreifen frei zu machen (hier gibt es viele Straßen, die drei oder vier Fahrstreifen für eine Richtung haben) und sich durch einen mutigen Sprung auf den nächsten Fahrstreifen rettet, kann das durchaus in die nächste Predulie führen. Denn auch dieser Fahrstreifen ist natürlich nicht frei, das nächste Hupen ist vorprogrammiert und so sicher wie das Amen in der Kirche.

Nun könnte man mir den guten Ratschlag geben: „Warum nimmst du Trottel nicht den nächsten Fußgängerüberweg!“ Naja, einerseits weil der natürlich in der Regel ziemlich weit weg ist und einen Umweg kann ich mir bei dem nächsten Termin nicht leisten. Aber andererseits natürlich auch, weil das Hupkonzert an Zebrastreifen und beampelten Fußgängerüberwegen nicht ausbleibt. Hupen am Zebrastreifen bedeutet, dass dieses Verkehrshindernis Fußgänger die Fahrbahn schneller wieder frei macht. An der Ampel mag s damit zusammenhängen, dass der gemeine Berliner Autofahrer denkt, die Ampelanlage wird durch hupen gesteuert. Je lauter man hupt, umso schneller bekommt der Fußgänger rot und man selbst wieder grün.

Hier kann man tatsächlichen erleben, dass Autofahrer hupen, weil der Vordermann an einer roten Ampel hält. Ich habe bisher in keiner anderen deutschen Stadt eine so große Hupmanie erlebt wie in Berlin. Manchmal scheint es mir so, dass die Hupe als Bremsersatz eingesetzt wird. Gehupt wird nämlich sehr häufig in Momenten, in denen in anderen Städten tatsächlich Autofahrer langsam ihre Bremse zum Einsatz bringen. Der Berliner hupt und ändert die Stellung seines rechten Fußes um keinen Millimeter.

Der Berliner Senat sollte nach meiner Auffassung in Erwägung ziehen, ein Hupsteuer einzuführen. Dafür muss in jedem Fahrzeug ein Hup-Fahrtenschreiber installiert werden, dessen Daten einmal im Monat ausgelesen werden. Jeder Hupvorgang kostet dann tageszeitabhängig 1 Euro bzw. 2 Euro (von 22 Uhr bis 6 Uhr). ich bin mir sicher, nach einem Jahr ist Berlin schuldenfrei.

Mittwoch, 2. April 2008

Verstopfen Blogs das Internet?

Diese Frage wird in der März-Ausgabe der Zeitschrift "TOMORROW" zwei Fachleuten gestellt.

Lars-Christian Cords von fischerAppelt Kommunikation neigt in seiner Antwort eher zu ja. Blogs sind "egozentrische Selbstreflexionen mit dem Nachrichten- und Lesewert eines Teenie-Tagebuchs". Nach seiner Ansicht ist das Web 2.0 der Blogs tot, die Zukunft liege in den Social Networks.

Eher zum nein neigt Vasco Sommer-Nunes, geschäftsführender Gesellschafter bei blog.de. "Blogs bereichern und demokratisieren unsere Medienkultur", so sein Statement. Die heutige Gesellschaft brauche diesen Meinungsaustausch und damit werde eine Kultur des freien Diskurses eröffnet.

Okay, ich finde die Frage schon merkwürdig. Bisher hatte ich nie das Gefühl, dass das Internet - durch was auch immer - verstopft sei. Eher lag das Problem bei mir und da bei der technischen Ausstattung oder bei meinem Provider: bis jetzt jedenfalls nicht an den Inhalten im Netz. Und wenn Blogs tatsächlich das Internet verstopfen würden, wer hätte davon den größten Schaden? Soll die Datenautobahn freigeschaufelt werden, damit die großen Unternehmen sich frei auf der Überholspur bewegen können? Dass das Datennetz so gut ausgebaut ist, ist doch uns "Kleinwagenfahrern" zu verdanken!

Ich denke einfach nicht mehr weiter über die Frage nach und wende mich lieber den Antworten zu: Sie, Herr Cords, wollen das Netz wieder professionalisieren und da müssen die Blog-Amateure natürlich raus. Super Idee! Wenn die Amateure raus sind, kann man natürlich viel mehr Geld verdienen und zwar mit dem gleichen Mist, den wir Blogger kostenfrei anbieten. Und was ist schlimm daran, dass es Blogs gibt mit dem Niveau eines Teenie-Tagebuches? Es soll ja auch Werbekampagnen geben, die nicht mal dieses Niveau erreichen - wie zum Beispiel "Du bist Deutschland" oder "Deutschland quatscht sich leer". Die Zukunft liegt in den Social Networks, sagt zumindest Herr Cords, und da muss ich ihm Recht geben. Und Blogs sind die kommunikativen Keimzellen von Sozialen Netzwerken und diese Form von Kommunikation für tot zu erklären, ist von einem leitenden Mitarbeiter einer Kommunikations-Agentur natürlich zu erwarten.

Da gefällt mir die Einschätzung von Herrn Sommer-Nunes schon viel besser und kommt auch meiner Überzeugung näher. Bloggen ist ein Beitrag zur demokratischen Kultur und kein Ort der "Einschaltquoten". Bloggen bedeutet, Menschen kennen zu lernen, mit ihnen ins "Gespräch" zu kommen, über den Tellerrand zu schauen - und ich bekomme es nicht vorgesetzt, ich bin mein eigener Kapitän und setze selbst mein Kurs im Internet. Nein, Blogs verstopfen nicht das Internet. Blogs erweitern meinen Horizont, sie zeigen Pluralität, Verschiedenheit und bringen uns über Grenzen hinweg ein Stückchen zusammen.

Dienstag, 1. April 2008

Erste Verletzte durch Klimawandel in Deutschland

Unglaublich. Durch Klimawandel verursacht, konnte heute in Deutschland ein ungewöhnliches Phänomen beobachtet werden: Riesige Regentropfen - sogenannte Monstertropfen - sind in verschiedenen Teilen Deutschlands aufgetreten. Ein solcher Tropfen schlägt dabei einen Mann zu Boden - wie www.wetter.com berichtet. Mehrere Menschen sind zum Teil schwer verletzt. Weitere Einzelheiten und Erklärungen über das Wetterphänomen finden sich hier.