Dienstag, 3. Juli 2007

Retter der Welt - John McClane



Stirb langsam 4.0 füllt die deutschen Kinosäle, was bei dem wechselhaften Wetter sicher etwas leichter fällt. Doch diese Serienfortsetzung kann man sich auch ansehen, wenn draußen schönes Wetter ist - spannungsreich, achtiongeladen tritt dieser Film nicht nur in die Fußstapfen seiner Vorgänger (der 1. Teil liegt immerhin 20 Jahre zurück), sondern er füllt diese Fußstapfen auch gut aus.

Spielten die ersten beiden Teile an Weihnachten - beim dritten Teil weiß ich das gar nicht mehr genau, ob die Handlung an einem Feiertag spielt - ist der 4. Teil etwas patriotischer und spielt am Unabhängigkeitstag. Der Patriotismus, der im Film nicht deutlich herausgestrichen wird, passt jedoch zu Bruce Willis und seine politischen Überzeugungen.

Was in dem Film so harmlos anfängt - und die Anfangssequenz schafft es tatsächlich, den Zuschauer in kürzester Zeit die Rahmenbedingungen des Films zu erläutern - wird in kürzester Zeit zu einem rasanten und actiongeladenem Film. Weder für Bruce Willis und Justin Long noch für die Zuschauer bleibt Zeit zu verschnaufen. Die Rettung Amerikas erfordert den ganzen Einsatz der "Helden". Dabei erscheint die Abfolge der Ereignis dem Zuschauer als durchaus möglich und wirkt nicht aufgesetzt.


Wie es sich für einen Actionfilm gehört, sind aufregende Verfolgungsjagden (wunderbar der "Kampf" zwischen Helikopter und Truck oder das fliegende Polizeiauto, das einen Hubschrauber vom Himmel holt) zu sehen. Die damit verbundenen Stunts sind teilweise unvergleichlich.

Wie in den meisten aktuellen Filmen kommt die terroristische Bedrohung durch den Einsatz von Computern, es werden "Viren"programme geschrieben und in Systeme eingepflanzt, die verheerende Folgen für das ganze Land haben, aber letztlich geht es den Verbrechern - wie im guten alten Western - nur um Geld. Welche Botschaft sich letztlich hinter der Computerkriminalität verbirgt, läßt den Zuschauer prinzipiell kalt und erschließt sich mir nicht so ganz. Aber wir wissen ja, wie schnell Verbindungen zwischen Handlungen hergestellt werden und plötzlich politische Konsequenzen haben können: Computerspiel = Amoklauf.

Stirb langsam 4.0 - auch der Titel trägt ja schon Computerjargon in sich und 4.1 wird sicher der Director's Cut - ist eine konsequente und gelungene Fortentwicklung der vorherigen Filme. Dabei bleibt auch dieser Film seinem Amerikanismus treu: in der Rückbesinnung auf das Westerngenre (Yippi ya yeh Schweinebacke) oder das Heldenverständnis (Hier der fast witzige Dialog zwischen John und Matt im Auto - letztlich wird der Pazifist Matt auch zur Waffe greifen und deshalb am Ende auch ein Held sein).


Den Showdown ala John McClane sollte keiner verpassen und zur Beruhigung darf ich sagen, alles wird gut. (Ist eigentlich der Held des Filmes ein Mister Saubermann, der zwar Schmutz hinterlässt, aber vorher trotzdem aufgeräumt hat - wenigstens mit den Bösewichten. Heißt John McClane eigentlich John McClean - die Buchstaben stimmen doch immer noch.)

1 Kommentar:

DerGraf hat gesagt…

Schön geschrieben. Der Film steht ganz oben auf meiner "To-Watch-List".