Freitag, 27. Juli 2007

Filme, Filme, Filme

Nein, jetzt kommt keine Filmbesprechung - auch keine neue Filmidee. die sich an Hollywood verkaufen läßt. Ich habe eigentlich nur über mein Bücherregal geschaut und festgestellt, dass sich in den vergangenen Jahren einiges an Film-DVDs angesammlet hat. Beim zweiten Blick war ich zusätzlich davon überrascht, dass ich einige Filmtitel fand, von denen ich nicht mehr wusste, dass ich sie überhaupt besitze.

Also setzt man sich hin und überlegt, wie kann ich den Bestand für mich einfach aufbereiten. Klar, mit dem Computer ist das kein großes Problem, allerdings kostet es ein wenig Zeit. Ich habe - wie sich vielleicht schon denken läßt - mit der Inventarisierung angefangen. Habe allerdings davon Abstand genommen, dafür eine Datenbank anzulegen. Ich beschränke mich auf eine Tabelle im Textverarbeitungsprogramm. Die Filme werden unterteilt in verschiedene Spalten: Originaltitel, Deutscher Titel, Land, Entstehungsjahr, Laufzeit, Regie, Darsteller, Inhalt und Standort. Dabei hat sich die Online-Filmdatenbank www.ofdb.de als gutes Hilfsmittel erwiesen.

Ach so, die größte Anzahl der Filme sind mittlerweile als Beilage der einschlägigen Zeitschriften entnommen. Dabei wundere ich mich immer wieder, dass bei den Heftpreisen von 3,30 Euro nicht nur Schrottfilme angeboten werden, sondern auch richtig gute, sehenswerte Filme.

Mal schauen, wie lange die Inventarisierung dauert - die ersten 35 Filme sind auf jeden Fall erfasst.

Feste feiern, wie sie fallen

So, mein Geburtstag ist überstanden: Hiermit gratuliere ich nachträglich Karlheinz Förster und Jürgen Trittin, die am gleichen Tag Geburtstag haben. Angemessen konnten wir in netter Nachbarschaftsrunde das ein oder andere Bier vernichten - und der letzte Mittrinker hat dann auch morgens gegen 3:15 Uhr die Segel gestrichen.

Von guten Freunden wurde ich zu Urban Priol "Tür zu" eingeladen und konnte herzhaft Lachen. Ich muss mich deshalb heute gar nicht mit Radfahrern und Doping auseinander setzen - die kurzen Seitenhiebe von Urban reichen und ich will mich an dieser Stelle nicht mit fremden Federn schmücken. Allerdings sollte ich mal genauer prüfen, ob er einige kabarettistische Seitenhiebe vom meinem Blog hat - aber möglicherweise kommt man da auch selber drauf. Schöner Abend auf jeden Fall, danke B. und M. für dieses überraschende Geschenk.

So ein Geburtstag mitten in der Woche bedeutet jedoch auch, dass er nicht sofort vorbei ist: am Samstag steigt die richtige Feier und dafür sind noch einige Vorbereitungen notwendig. Die werden wir jetzt in aller Ruhe in Angriff nehmen, damit Verwandtschaft, Freunde und Nachbarn mich nochmal so richtig "hoch leben" lassen können. Damit die Ruhe nicht flöten geht, werde ich mich am besten in die Federn begeben.

Montag, 23. Juli 2007

Sauberer Sport

ARD und ZDF sind vorläufig aus der Tour de France-Berichterstattung ausgestiegen. Auslöser für diesen Ausstieg ist die positive Dopingprobe von Patrik Sinkewitz bei einer Trainingskontrolle vom 8. Mai. Immerhin wird dieses Ergebnis am 17. Juli - während der Tour de France - kommuniziert: fast 11 Wochen nach dem Test. Ein solcher Test ist nicht kurzfristig durchführbar, das ist ja bekannt, aber mehr als drei Wochen benötigt ein solcher Test nicht. Mir hat noch keiner halbwegs vernünftig erklärt, warum die Veröffentlichung dreimal so lange gedauert hat. Die Bekanntgabe des Ergebnisses vor dem Start der Tour de France hätte sicher auch für einigen Wirbel gesorgt, aber ich vermute, sie hätte nicht zum Ausstieg von ARD und ZDF geführt.

Ich halte diesen Ausstieg von ARD und ZDF für falsch und wundere mich nicht über die Übernahme der Berichterstattung von SAT 1 - wie dies Mick "beklagt". Ich finde diese Entscheidung auch nicht "konsequent" wie dies der Deutsche Journalisten Verband bewertet.

Die Begründung von ARD und ZDF "Wir wollen einen sauberen Sport" mag ja ein richtiges Ansinnen sein, aber dann ist es auch wirklich konsequent durchzusetzen: nämlich keine Fernsehübertragung von unter Dopingverdacht stehenden Sportart. Also neben dem Radsport auch keine Leichtathletik, kein Schwimmen, kein Skilanglauf und kein Fussball usw. Das fände ich konsequent.

Die Frage, dürfen öffentlich-rechtliche Fernsehanstalten tatsächlich Ereignisse "boykotieren", ist auf jeden Fall mit dieser Handlung nicht wirklich beantwortet. Okay, ARD und ZDF haben die nachrichtliche Grundversorgung der Tour de France zugesagt. Als Gebührenzahler reicht mir das eigentlich nicht. ARD und ZDF haben die Übertragungsrechte der Tour de France gekauft - und als Gebührenzahler sind auch Anteile von mir dabei. Mit ihrem Ausstieg haben ARD und ZDF nach meiner Auffassung kein Anrecht, hier Geld zurück zu fordern. Und SAT1 wird nicht den vollen Preis bezahlt haben - aber darüber sind keine gesicherten Informationen zu bekommen. Letztlich ist dies ein Fall von Gebühren "Verschleuderung". Was mich jedoch am meisten ärgert, ist, dass ich die Tour de France immer noch live verfolgen kann (bei SAT1 oder Eurosport) allerdings Informationen zum Sport-Doping nicht so umfangreich erkärt und präsentiert bekomme, wie dies bei ARD und ZDF der Fall war. In der ordentlichen journalitischen Recherche - gerade auch rund um den Sport - liegt eine Stärke des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, den ich jetzt nicht mehr angeboten bekomme. Nach meiner Meinung hätte ARD und ZDF mit ihrer Berichterstattung wesentlich mehr für einen sauberen Sport, für die Sensibilisierung der Zuschauer/innen erreicht als mit dem Ausstieg.

Die Erklärung von ARD-Programmdirektor Günter Struve in der Tagesschau: "Wir haben den Radsport gewarnt und sind erneut enttäuscht worden", reicht mir nicht aus. Was wird als nächstes kommen? Wird die ARD Terroristen warnen und bei Enttäuschung nicht mehr darüber berichten. Oder werden deutsche Politiker/innen verwarnt, nicht mehr die Unwahrheit zu sagen und wenn es doch dazu kommt, gibt es keine Politikberichterstattung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen? Wer jetzt entgegenhält, das hätte eine andere Qualität; aber wer legt diese Qualitätsstufe fest. Warum wird ARD und ZDF weiterhin von Leichtathletik oder Fussball berichtet, weil es dort kein Doping gibt oder weil dort das Doping unter den Teppich gekehrt wird? Beim Fussball könnte es natürlich auch daran liegen, dass der Aufschrei der Fans wesentlich lauter wäre, als beim Radsport. Aber etwas ist nicht richtiger, weil mehr Menschen laut aufschreien - es wird auch nicht richtiger, weil es kein echtes Aufbäumen gibt.

Mittwoch, 18. Juli 2007

"Ein blasser Wischmopp"

In welchem Film trifft die Hauptdarstellerin diese Aussage?

Schon gewusst, prima - noch keine Ahnung, okay hier einige Hilfen. Der Film erzählt die Geschichte einer älteren Frau. Dabei beschränkt er sich auf wenige Wochen in ihrem Leben und kommt ohne Rückblenden aus. Dennoch erfasst der Zuschauer verhältnismäßig schnell die Persönlichkeitsstruktur der Hauptdarstellerin. Sie ist eine unscheinbare Frau Mitte/Ende Fünfzig, verwitwet, ein Sohn und ein Enkelsohn. Sie hat keinen Beruf gelernt und hat sich als Hausfrau um die Familie gekümmert. Seit dem Tod ihres Mannes vor sieben Jahren lebt sie von ihrer Witwenrente und führt ein ereignisarmes Leben, dessen Höhepunkt die gelegentlichen Brigdeabende mit Freundinnen sind.

Sind jetzt noch einige auf den Titel gekommen? Okay, ich bin noch etwas um den heißen Brei herum geschlichen.

Der Enkelsohn von Maggie - so heißt die Hauptdarstellerin - ist schwer krank. Die Familie braucht Geld, um die Behandlung des Jungen in Australien zu ermöglichen. Aber Geld ist nicht mehr vorhanden - Maggie hat sogar bereits ihr Häuschen verkauft, um die bisherige Behandlung ihres Enkelsohnes zu bezahlen. Ihr Sohn, der Vater des Kindes, ist arbeitslos und findet keine Arbeit.

Maggie jedoch gibt nicht auf und begibt sich auf die Suche nach einem Job. Da sie keine beruflichen Erfahrungen hat, ist diese Suche erfolglos - bis sie in den Sex-Club "Sexy World" kommt. Nach einigem Zögern nimmt sie das Jobangebot an: Sie wird Männern durch ein kleines Loch Befriedigung verschaffen. Sie erlangt mit ihrer Fingerfertigkeit eine gewisse Berühmtheit und bekommt den Künslernamen "Irina Palm".

Okay, jetzt ist der Namen des Filmes endlich genannt.

Marianne Faithfull spielt auf anrührende Weise Maggie=Irina Palm. Mit großem Einfühlungsvermögen stellt sie die Entwicklung einer unscheinbaren Frau zu einer Frau mit Selbstbewußtsein und starken Persönlichkeit dar. Sie widersteht allen Anfeindungen und Widerständen und wir werden Zeugen einer wunderbaren Wandlung.

Dieser Film hat auf der Berlinale für berechtigte Furore gesorgt. Ein einfühlsamer Film, der kein großes Tempo aufweist, aber in seiner ruhigen Art die Herzen der Zuschauer gewinnt. Die sozialkritischen Momente stehen nicht im Vordergrund, tauchen jedoch innerhalb dieser Entwicklungsgeschichte immer wieder auf. Auf den erhobenen Zeigefinger wird dabei glücklicherweise verzichtet. Ein anrührender Film, eine wunderbare Hauptdarstellerin, ein Highlight des Kinojahres 2007.


Dienstag, 17. Juli 2007

Zeitgefühl

Um seinem persönlichem Zeitgefühl eine halbwegs objektive Skala zur Verfügung zu stellen, hat der Mensch die Uhr erfunden und sie im Laufe der Zeit soweit verkleinert, dass er sie mit sich herum tragen kann. Diesem Instrument der Selbstdisziplinierung und Selbstkasteiung unterwerfe ich mich normalerweise nicht während meines Urlaubs und den genieße ich im Moment noch in vollen Zügen.

Am Wochenende war einer der wenigen Momente, an dem ich dieses Prinzip verlassen habe, und meine Citizen-Funkarmbanduhr anlegte. Die Uhr hat zwar schon einige Jahre auf dem Buckel, aber ich finde sie immer noch richtig toll. Nicht nur weil sie die Uhrzeit funkuhrgenau anzeigt, sondern weil ihr Antrieb über Solarzellen sichergestellt wird und zwar ohne zusätzliche Batterie (Akku), sondern mit einem Kondensator (so heißt das , glaube ich), der die Sonnenenergie speichert und bei Dunkelheit zur Verfügung stellt. Zusätzlich ist diese Uhr sichtbares Zeichen meiner Redaktionsarbeit eines dicken internationalen Handbuches - meiner ersten freiberuflichen Arbeit.

Kann man sich meine Überraschung vorstellen, als ich am Sonntag - verhältnismäßig spät - merkte, dass mein wunderbarer Zeitmesser am 14. Juli um 19:18 Uhr stehen geblieben war.


Jetzt stehe ich vor dem Problem: Mein Urlaub endet wieder und ich brauche dann ein funktionierendes Selbstdisziplinierungsinstrument. Lasse ich meine treue Armbanduhr reparieren oder schaffe ich mir eine neue Uhr an? Und wenn ja, welche? Noch habe ich mich nicht entschieden.

Samstag, 14. Juli 2007

Grand mit Vieren

Der Skatabend ist überstanden und es ist gar nicht so schlecht gelaufen für mich. Wir vier waren em Ende ziemlich ausgeglichen. Sogar das Bier hat gereicht: als der letzte Nachbar um halb drei Richtung eigenes zuhause zog, war noch ein Gläschen Bier im Fass.

Neben dem Karten spielen werden natürlich die wichtigen Themen für Männer behandelt: Autos und Computer.

Allerdings wurde dabei auch gleich das nächste Treffen vereinbart. Ein Nachbar hat um helfende Hände in seinem Garten gebeten. So werden wir uns gleich - um 14.00 Uhr - schon wieder treffen und einige Thujas aus dem Boden reißen. Als Belohnung wird es dann heute abend ein, zwei oder drei kühle Bier geben und dazu gegrilltes.

Das fühlt sich jetzt wirklich so an wie Urlaub.

Freitag, 13. Juli 2007

Männerrunde

Einmal im Monat treffen sich einige Herren aus der Nachbarschaft zum Skat. Heute abend findet das Spiel bei mir statt. Das Bier (5 Liter Partyfässer) steht bereits kalt. Die kleine Stärkung für zwischendurch ist kein großes Problem.

Wegen der Urlaubszeit sind wir nicht ganz komplett, aber wir sind heute abend zu viert - so können wir eine komplette Runde spielen. Mal sehen wie ich heute abend abschneiden werde, denn ich gehöre eigentlich nicht zu den Skat-Freaks.

Donnerstag, 12. Juli 2007

Lehrer benoten erlaubt

Das Landgericht Köln hat die Benotung von Lehrern auf der Seite spickmich.de grundsätzlich erlaubt. Bei der Benotung handele es sich um Werturteile und nicht um Tatsachenbehauptungen, so das Landgericht in seiner Begründung. Schmähkritik oder Beschimpfungen sind natürlich weiterhin nicht erlaubt. Das Benotungssystem gehört allerdings nicht dazu.

Schade, dass ich nicht mehr zu Schule gehe und deshalb nicht wirklich bewerten kann. Das hätte mir zu meiner Schulzeit sicher viel Spaß gemacht - und nicht um sie in die Pfanne zu hauen.

Mittwoch, 11. Juli 2007

Sommerloch? Nicht bei den Nachrichten!

Manchmal weiß ich gar nicht, worüber ich mich in meinem Blog aufregen soll. Nicht dass nichts los wäre - eigentlich ist viel zu viel los: Schnee in Argentinien (seit fast 90 Jahren mal wieder), neue Klimaabgabe in Deutschland geplant, Papst tritt den Protestanten in die "Weichteile" (Entschuldigung - war von mir nicht so gemeint), Pannen im AKW in Norddeutschland usw.

Aber erschrocken bin ich über die neuen Anti-Terror-Pläne von Bundesinnenminister Schäuble. Ich will die Gefahr nicht abstreiten und erwarte eigentlich auch, dass die innere Sicherheit halbwegs gewährleistet wird. Bisher hatte ich auch nicht das Gefühl, dass dies im Rahmen der Möglichkeiten nicht so gewesen wäre. Aber, ob zum Beispiel der Flüssigkeitstransport in Flugzeugen tatsächlich die momentanen Gefahren wirklich bahnt, hat sich mir noch nicht so richtig erschlossen. Aber das ist ja nichts gegen die gezielte Tötung von potentiellen Terroristen.

Sollen jetzt unsere Polizeikräfte in den Dienst "ihrer Majestät" treten und erhalten damit die Lizenz zum Töten? Ist diese Überlegung nicht wieder die Einführung der Todesstrafe, allerdings ohne Gerichtsverhandlung? Hier taucht dann gleichzeitig die Frage auf: Was sind eigentlich potentielle Terroristen?

Potentiell bedeutet für mich, dass es die Möglichkeit gibt, diese jedoch noch nicht bewiesen oder nachgewiesen ist. Mir wird Angst und Bange bei der Vorstellung, die sich daraus ergibt. Werden damit nicht Tötungen von Nicht-Terroristen - also Unschuldigen - billigenden in Kauf genommen? Ich glaube ja, diese Collateralschäden gehören dann dazu. Wenn das zur Leitkultur wird, nähern wir uns rasend der Nullkultur.

Hoffentlich sind diese Überlegungen schnell vom Tisch. Solche Überlegungen unter dem Label Innere Sicherheit gibt es derzeit viele: Geheime Online-Untersuchung, Fingerabdruck auf Ausweispapieren, Einsatz der Bundeswehr für polizeiliche Aufgaben alle Überlegungen überzeugen mich nicht im Hinblick auf die innere Sicherheit - nur darauf, dass die Persönlichkeitsrechte des Einzelnen immer weiter eingeengt und eingeschränkt werden. Aber vielleicht ist jetzt einfach auch zu spät.

Montag, 9. Juli 2007

Nachbarschaftshilfe

So, jetzt wissen auch meine Nachbarn, dass ich Urlaub habe. Durfte nämlich gerade bei einem Nachbarn helfen, die alte Markise von der Hauswand zu demontieren. Dank guter Vorarbeit war es letztlich keine schweißtreibende Arbeit.

Die alte Markisse war jedoch ein ganz netter Brocken mit gut fünf Meter Länge. Da kamen auch ein paar Kilo zusammen. Aber kein Problem wir waren ja drei kräftige Männer. Solche Erfolge in der Nachbarschaft feiern wir normalerweise mit einem kühlen Bier. Das haben wir jedoch gerade gelassen - war doch noch etwas früh. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben - am Mittwoch wird die neue Markise von Fachleuten montiert - wir sind dann beim Richtfest mit der Flasche Bier in der Hand dabei. Prost!

Sonntag, 8. Juli 2007

Ein ungewöhnlicher Sonntagabend

Ich muss mich erst daran gewöhnen - dieser Sonntagabend ist anders als sonst. Statt in der Gegend von Hagen im ICE sitze ich tatsächlich zu Hause auf der Couch und kann fernsehen. Der erste Urlaubstag kommt immer näher und er wird über solche Kleinigkeiten richtig erfahrbar.

Statt Koffer packen, konnte ich am Grill stehen und das Fleisch und die Würste in aller Ruhe wenden. Das Wetter war zwar nocht nicht richtig urlaubsmäßig, aber immer hin trocken.

Samstag, 7. Juli 2007

Vertane Zeit oder sinnvoll genutzt?

Nun ist es amtlich: "Männer verbringen laut einer Umfrage mehr Zeit auf der Toilette als Frauen." So berichtet die netzzeitung.de - und weiter: "Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts GfK im Auftrag des Toilettenpapierherstellers Zewa aus Mannheim hervor. So benötigen 34 Prozent der Männer fünf bis zehn Minuten auf dem WC, bei den Frauen sind es nur 29 Prozent. 16 Prozent der Männer braucht sogar 10 bis 15 Minuten, bei den Frauen sind es lediglich 6 Prozent. Mehr als jeder Zweite liest auf der Toilette. Männer greifen dabei vor allem zu Computerzeitschriften oder Tageszeitungen, bei Frauen stehen Frauenmagazine und Romane hoch im Kurs. Jeder vierte Jugendliche im Alter von 14 bis 29 nutzt die Zeit zum Musik hören oder SMS schreiben. Befragt wurden 1000 Personen."

Jetzt wissen wir also auch das. Ich oute mich dabei als Zeitungsleser. Bei Frauen müssen es demnach ziemlich dünne Romane sein, sonst würde es ja länger dauern.

Die Frage, die allerdings noch nicht geklärt ist: Wer braucht länger vorm Spiegel? Vom Gefühl würde ich sagen - hier brauchen Frauen länger, aber höchstwahrscheinlich wird eine Untersuchung von Margret Astor auch hier wieder ergeben, Männer brauchen länger. Höchstwahrscheinlich weil man Tageszeitungen mit zwei Händen halten muss und ein Roman sich auch mit einer Hand halten läßt. Ach, scheiß Thema!

Freitag, 6. Juli 2007

4 Wochen Ruhe

Heute war für vier Wochen meinen letzter Arbeitstag - endlich Urlaub. Nach sechs Stunden Zugfahrt (kein Lokführer hat gestreikt: Danke) bin ich nun endlich zu Hause. Gebloggt wird trotzdem, aber sicher mit mehr Gelassenheit.

Zur Einstimmung:


Donnerstag, 5. Juli 2007

Der gläserne Abgeordnete

Nach dem gestrigen Gerichtsurteil zur Angabe von Einnahmen von Bundestagsabgeordneten meldet der Deutsche Bundestag: "Wie vom Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert bereits angekündigt, veröffentlicht der Deutsche Bundestag heute ab 11.30 Uhr [5. Juli 2007] auf seiner Internetseite die von den Abgeordneten dem Präsidenten angezeigten Angaben über Tätigkeiten und Einkünfte neben dem Mandat nach Maßgabe der Verhaltensregeln."

Wer die Seite besucht, wird feststellen, dass wir vom gläsernen Abgeordneten noch weit entfernt sind, denn die Nebeneinkünfte - bei einigen vielleicht sogar die Haupteinkünfte - werden in 3 Stufen eingeordnet:
Stufe 1: 1000 bis 3500 Euro
Stufe 2: bis 7000 Euro
Stufe 3: über 7000 Euro
Dazu muss deutlich gemacht werden, ob die Stufe monatlich oder jährlich erreicht wird.

Letztlich erfahren die Bürger doch nur grob, was ihre Volksvertreter neben ihren Diäten erhalten. Und ob ein Aufsichtsratsmitglied der Stufe 3 eben mal 8.000 Euro oder 40.000 Euro im Jahr bekommt bleibt im Ungewissen. Aber vielleicht ist es auch egal und es interessiert keinen?

Mittwoch, 4. Juli 2007

Happy Birthday Amerika (was hätte aus dir werden können)

Reliquienhandel

Unsere Konsumgesellschaft treibt es ja hin und wieder tatsächlich auf die Spitze. Will jemand eine gebrauchte Coca-Cola-Dose von Paris Hilton, dann schnell zugreifen - noch ist sie günstig.
http://cgi.ebay.com/Paris-Hiltons-Trash-a-used-coke-can_W0QQ itemZ160134199653QQihZ006QQcategoryZ2312QQrdZ1QQcmdZ ViewItem

Aber nicht genug: Zwei Briefe (Umschläge) an Paris Hilton in die Strafanstalt adressiert haben bei eBay bereits den Besitzer gewechselt.


Und das für sage und schreibe 510 Dollar - dabei sind die Briefmarken gar nicht so wertvoll. Aber wofür können sich Menschen nich begeistern, sogar mit leeren Hundefutter-Dosen wird gehandelt.

Muss Paris eigentlich Müllgebühren bezahlen oder bekommt sie einen monatlichen Scheck von der Stadtreinigung? Wenn man eine eigene Cola-Dose anbietet und sagt sie wäre von Paris, ist das eigentlich bereits Urkundenfälschung? Ich rede mal mit meiner Advocard, da muss jetzt Klarheit her.

Berliner Bulletin (6)

"Eine Bundesregierung ohne funktionierende Verwaltung ist so gut wie nichts", betonte Merkel. Sie schätze die Arbeit der Verwaltung sehr und forderte die Behördenleitung auf, den Dank an alle weiterzugeben. Insbesondere während der EU-Ratspräsidentschaft seien viele zusätzliche Aufgabe auf die Verwaltung zugekommen. "Deutschland hat eine gute Figur gemacht", sagte die Kanzlerin und fügte hinzu: "Wir konnten unser Gewicht in Europa verstärken."

Die 480.000 Beschäftigten in den 450 Behörden des Bundes hätten es nicht immer leicht. Sie sollen schnell, effizient und vor allem bürgernah sein. Dabei würden die Bürgerinnen und Bürger "auch nicht anspruchsloser", so die Kanzlerin. Sie stellten große Erwartungen an die Verwaltung.

Bürgerinnen und Bürger forderten freie Selbstbestimmung und ein hohes Maß an Sicherheit. Dafür trage der Staat die Verantwortung: Er müsse neben äußerer und innerer Sicherheit auch die soziale Sicherheit gewähren.

Als künftige Aufgaben der Verwaltung sah Merkel insbesondere den Bürokratieabbau und die Erneuerung der Struktur der Informationstechnik (IT) an. Beim Bürokratieabbau gehe es darum, dass die Unternehmen von 25 Prozent der Kosten entlastet werden, die für die Erbringung von Statistiken und Berichten anfallen. Hier forderte die Kanzlerin auf: "Meine Bitte: Machen Sie kreativ mit".


Bei den Reformen in der Verwaltung gelte es, ein richtiges Maß von Beständigkeit und Veränderung hinzubekommen. Dabei bestärkte Merkel die Beschäftigten, Mut, Kreativität und Engagement an den Tag zu legen. (Quelle: Bundesregierung)

Dieses Statement gab die Bundeskanzlerin auf der 5. Behördenleitungstagung von sich. Leider wurde die 'geheime Botschaft' nicht ausgesprochen: Behörden könnten so schnell, effizient und sparsam arbeiten, wenn sich nur dieser Störfaktor Bürgerinnen und Bürger ausschalten ließe. Okay, ich habe jetzt gelernt, dass ich auch nicht anspruchsloser werde. Möglicherweise ist meine Erwartung, einen Personalausweis in weniger als vier Wochen zu bekommen, eine überzogene. Aber eigentlich sollen die Behörden doch für uns da sein und nicht umgekehrt, oder? Muss ich noch mal in Ruhe drüber nachdenken.

Dienstag, 3. Juli 2007

Retter der Welt - John McClane



Stirb langsam 4.0 füllt die deutschen Kinosäle, was bei dem wechselhaften Wetter sicher etwas leichter fällt. Doch diese Serienfortsetzung kann man sich auch ansehen, wenn draußen schönes Wetter ist - spannungsreich, achtiongeladen tritt dieser Film nicht nur in die Fußstapfen seiner Vorgänger (der 1. Teil liegt immerhin 20 Jahre zurück), sondern er füllt diese Fußstapfen auch gut aus.

Spielten die ersten beiden Teile an Weihnachten - beim dritten Teil weiß ich das gar nicht mehr genau, ob die Handlung an einem Feiertag spielt - ist der 4. Teil etwas patriotischer und spielt am Unabhängigkeitstag. Der Patriotismus, der im Film nicht deutlich herausgestrichen wird, passt jedoch zu Bruce Willis und seine politischen Überzeugungen.

Was in dem Film so harmlos anfängt - und die Anfangssequenz schafft es tatsächlich, den Zuschauer in kürzester Zeit die Rahmenbedingungen des Films zu erläutern - wird in kürzester Zeit zu einem rasanten und actiongeladenem Film. Weder für Bruce Willis und Justin Long noch für die Zuschauer bleibt Zeit zu verschnaufen. Die Rettung Amerikas erfordert den ganzen Einsatz der "Helden". Dabei erscheint die Abfolge der Ereignis dem Zuschauer als durchaus möglich und wirkt nicht aufgesetzt.


Wie es sich für einen Actionfilm gehört, sind aufregende Verfolgungsjagden (wunderbar der "Kampf" zwischen Helikopter und Truck oder das fliegende Polizeiauto, das einen Hubschrauber vom Himmel holt) zu sehen. Die damit verbundenen Stunts sind teilweise unvergleichlich.

Wie in den meisten aktuellen Filmen kommt die terroristische Bedrohung durch den Einsatz von Computern, es werden "Viren"programme geschrieben und in Systeme eingepflanzt, die verheerende Folgen für das ganze Land haben, aber letztlich geht es den Verbrechern - wie im guten alten Western - nur um Geld. Welche Botschaft sich letztlich hinter der Computerkriminalität verbirgt, läßt den Zuschauer prinzipiell kalt und erschließt sich mir nicht so ganz. Aber wir wissen ja, wie schnell Verbindungen zwischen Handlungen hergestellt werden und plötzlich politische Konsequenzen haben können: Computerspiel = Amoklauf.

Stirb langsam 4.0 - auch der Titel trägt ja schon Computerjargon in sich und 4.1 wird sicher der Director's Cut - ist eine konsequente und gelungene Fortentwicklung der vorherigen Filme. Dabei bleibt auch dieser Film seinem Amerikanismus treu: in der Rückbesinnung auf das Westerngenre (Yippi ya yeh Schweinebacke) oder das Heldenverständnis (Hier der fast witzige Dialog zwischen John und Matt im Auto - letztlich wird der Pazifist Matt auch zur Waffe greifen und deshalb am Ende auch ein Held sein).


Den Showdown ala John McClane sollte keiner verpassen und zur Beruhigung darf ich sagen, alles wird gut. (Ist eigentlich der Held des Filmes ein Mister Saubermann, der zwar Schmutz hinterlässt, aber vorher trotzdem aufgeräumt hat - wenigstens mit den Bösewichten. Heißt John McClane eigentlich John McClean - die Buchstaben stimmen doch immer noch.)

Ohne Double und doppelten Boden

Die tagesschau meldete gestern abend dies:


"Wer heute nicht bloggt, seine Facebook- oder Myspace-Seite nicht auf den neuesten Stand hält, ist einfach nicht mehr in. Da wird die Selbstdarstellungs-Kür schnell zur Pflicht: Doch wer wirklich wichtig ist, der hat besseres zu tun - und weiß zu delegieren. Dadurch ist inzwischen ein neues Berufsfeld entstanden, hat Rory Cellan-Jones, Technikkorrespondent der BBC, herausgefunden: Der Profi-Blogger produziert all die Selbstdarstellungs-Schnipsel, sucht die passenden Online-Freunde aus und beantwortet E-Mails.
"Hunderte von Leuten werden dafür bezahlt, andere Leute zu sein", so die Aussage von Cellan-Jones' Quelle.Welche Online-Berühmtheit ein Web-2.0-Double hat, darüber schweigen sich die Professionellen jedoch aus. In jedem Fall scheint es sich zu lohnen: So ein Online-Doppelgänger könne schon mal 1000 Pfund (knapp 1500 Euro) im Monat verdienen - pro Identität, versteht sich. Die Versuche des Journalisten, solche Doppelgänger kennenzulernen, verliefen jedoch im Sande: Alle Internet-Berühmtheiten, die er anschrieb, versicherten - wenig überraschend - per E-Mail, dass sie selbstverständlich ganz persönlich ihre Online-Identität auf den neuesten Stand halten.

Ab und zu sollten die Originale aber doch einmal nachsehen, was ihre Online-Identitäten so treiben. Vielleicht haben sie inzwischen begonnen, ein rufschädigendes Eigenleben zu führen. Oder die Doppelgänger beginnen, untereinander zu kommunizieren, quasi als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Übrigens: Für den, der am Computer noch mehr Zeit sparen will, gibt es inzwischen auch Programme, die das Solitär-Spielen automatisieren, so dass man sich wichtigeren Dingen widmen kann."


Ich versichere an dieser Stelle, dass mein Blog nur von mir geführt wird und keine andere Person für Geld oder Ehre hier Inhalte und Texte platziert oder schreibt. Aber funktioniert diese Versicherung eigentlich? Das könnte ja mein Double verfasst haben, wie ich der Meldung oben entnehmen konnte. Ich weiß zumindest, dass meine Person nicht wirklich so wichtig ist, dass ich keine Zeit für meine Einträge hätte - außerdem lassen meine finanziellen Möglichkeiten keinen Ghostwriter zu. Die Absonderlichkeiten der Themen in diesem Blog sind tatsächlich von mir.

Montag, 2. Juli 2007

Berliner Bulletin (5)

"Die FDP-Fraktion möchte dem deutschen Wassersport das Leben einfacher machen. Dazu haben die Freidemokraten einen Antrag vorgelegt, um unterschiedliche gesetzliche Einschränkungen aufzuheben. So solle die Bundesregierung beim Vermieten von bundeseigenem Terrain wieder zwischen Wasser- und Landflächen unterscheiden. 2004 habe die Regierung diese Differenzierung aufgehoben und dadurch die Kosten für Wassersportvereine um mehrere hundert Prozent erhöht. Auch weitere Reglementierungen im Energie-, Umwelt- und Trinkwasserrecht hätten die Wassersportvereine erheblich eingeschränkt. Diese seien allerdings mit über 500.000 Mitgliedern ein wichtiger Bestandteil der deutschen Gesellschaft, so die Abgeordneten. Nicht nur hätten sie in der Vergangenheit immer wieder sportliche Erfolge errungen, sie förderten auch den Wassertourismus, bildeten ihre Mitglieder weiter, unterstützten ehrenamtliches Engagement und seien umweltfreundlich. Nicht zuletzt sorge der Wassersport für einen Jahresumsatz von über 3 Milliarden Euro." (Quelle: Heute im Bundestag)

Ja, wenn die für so einen Jahresumsatz sorgen, dann können sie doch etwas höhere Mieten bezahlen. Immerhin unterliegen diese Vereine einem vereinfachten Steuerrecht - das heißt sie müssen keine oder nicht soviel Steuern bezahlen. Gibt es eigentlich nichts wichtigers zu fordern?

Sonntag, 1. Juli 2007

Lokführer oder nicht?

Gleich geht es los - wieder mit dem Zug ins Zentrum der Macht. Die Ungewissheit ist jedoch da, auch wenn auf Bahn.de darüber informiert wird, dass mit Streiks im Bahnverkehr erst ab Montag zu rechnen ist. Ich hoffe, es stimmt und nachher geht alles gut.

Die letzte Arbeitswoche vorm Urlaub wird zu packen sein. Dann darf ich mir nochmal Gedanken machen, ob ich am Freitag dem Streik "zum Opfer" falle. Aber die Hoffnung stirbt zu letzt.