Mittwoch, 16. Juli 2008

Endspurt

Übermorgen ist Schluß, dann ist mein offizieller letzter Arbeitstag. Jetzt muss nur noch der Schreibtisch aufgeräumt werden und dabei noch einige Projekte beendet bzw. aufs Wartegleis gesetzt werden, damit meine Nachfolge halbwegs geordnete Verhältnisse vorfindet.

Nach Abschiedspartys werden jetzt Abschiedsmails geschrieben. Und dann wird hoffentlich der Kopf frei, um erste Planungen und erste Ziele für den neuen Job zu formulieren - darauf freue ich mich schon richtig. Aber jedes Ding zu seiner Zeit. Jetzt wird erst mal der aktuelle Abschnitt ordentlich abgeschlossen und das Licht ausgemacht, dann kann im nächsten raum das Licht angemacht und mit dem Einrichten begonnen werden.

Montag, 14. Juli 2008

Werbeunterbrechung

Es gibt immer wieder mal einen Werbespot, den ich nicht verstehe! Aktuell läuft so ein "Filmchen" auf RTL. Den Inhalt des 1-Minutenclips beschreibt der Kameramann Dylan Thompson auf seiner Homepage wie folgt:

"Eine Kreuzung in der Stadt. Nacht. Ein Sportwagen wartet an einer roten Ampel. Ein zweiter Wagen hält mit quietschenden Reifen. Der Fahrer: nervös. Die Ampel springt auf grün, beide Autos geben Gas. Nach einem kurzen, heißen Rennen biegt der nervöse Fahrer plötzlich links ab. Er hält vor der Notaufnahme eines Krankenhauses, rennt um sein Auto, reißt die Tür auf. Seine hochschwangere Frau wird vom Krankenhauspersonal in Empfang genommen. Einblendung des Mottos. Eltern halten ihr Neugeborenes in den Armen. Das Krankenhauspersonal steht neben ihnen. Applaus, Sektkorken, Fotoblitze.
Ende."

Die Botschaft des Filmes lautet: "Mach dich unsterblich - werde Vater". Aber was soll mir das sagen? Erst wenn ich meine schwangere Frau wohlbehalten ins Krankenhaus gebracht habe, darf ich wieder illegale Autorennen fahren? Oder soll ich mir ein Herz fassen und eine Frau schwängern - egal ob sie will oder nicht - immerhin geht es um meine Unsterblichkeit? Können sich eigentlich nur Männer mit einem Kind unsterblich machen? Ich bin etwas ratlos und kann mir die Botschaft nicht zusammen reimen. Wenn ich dann im Abspann des Filmes die Unterstützer wahrnehme - hier fällt einem die EKD ins Auge - wird das Verstehen eigentlich nicht einfacher.

Sich den Spot noch mal in Ruhe anzuschauen, war mir bisher nicht möglich - im Internet ist er nicht zu finden. Allerdings habe ich herausgefunden, dass dieser Spot von der "Aktion Gemeinsinn" zu ihrem 50. Jubiläum in Auftrag gegeben wurde.

Aber was dieser Spot mit Gemeinsinn zu schaffen hat, erschließt sich mir im Moment auch nicht.

Mittwoch, 9. Juli 2008

Die Zeit wird knapp

Die Abschiedstermine häufen sich bei mir im Moment, aber auch die Besichtigungswünsche für meine Wohnung. Heute gab es noch eine ganztägige interne Sitzung, die mich von der wirklich notwendigen Arbeit abgehalten hat und bei einigen Projekten tauchen natürlich jetzt Probleme auf - und ich fürchte, die lassen sich nicht so schnell lösen. Okay, muss sie dann jemand anders lösen - ich habe noch sechs Arbeitstag und dann ist Sense.

Am schönsten sind natürlich im Moment die Abschiedstermine und ich bin überrascht, wer sich alles von mir so herzlich verabschiedet: Hallo, das hättet ihr mir natürlich auch vorher schon mal zeigen können. Oder ist das etwa nur Erleichterung, die sich auf euren Gesichtern breit macht, weil ich endlich weg bin? Egal, das Bier schmeckt trotzdem!

Montag, 7. Juli 2008

Kopflos

Die Empörung war vorher schon groß: Hitler als Wachsfigur in der Berliner Zweigstelle von Madame Tussauds. Die Kritik reichte von unsensibel und geschmacklos bis zu obszön. Schön dass die Kritiker sich am 4. Juli (dem amerikanischen Unabhängigkeitstag) geäußert haben. Nach meinem Eindruck trafen diese Kritiker auf eine Stimmungslage des allgemeinen Unwohlseins und die Trauer wäre nicht groß gewesen, wenn man den "Führer" wieder in einen Wachsblock zurück versetzt hätte.

Aber war nicht bereits einen Tag später, ein Aufatmen in unserem Land zu verspüren? Da hatte doch tatsächlich einer gehandelt und nicht diskutiert - und der "Führer" blieb kopflos zurück. Schade, dass diese Tat nicht auf den 20. Juli gefallen ist - aber das wäre dann doch vielleicht zu symbolisch gewesen.

Insgeheim hoffe ich ja, dass die "Hitler-Figur" nicht restauriert wird und ihr Fehlen in der Thussauds-Ausstellung nicht weiter auffällt.

Donnerstag, 3. Juli 2008

Rentenerhöhung reicht nicht aus

Obwohl die Rente an 1.7. um wahnsinnige 1,1 Prozent (außerplanmäßig) erhöht wurde, scheint das nicht für einen angemessenen Lebensabend auszureichen. Viele Rentner müssen deshalb noch den ein oder anderen Euro dazuverdienen. Dabei entwickeln sie eine Kreativität, die man bei vielen jungen Menschen vermisst.

Ein besonders schönes Beispiel von Eigeninitiative ist in der Netzzeitung zu lesen.

Ich hoffe mal, die Strafe der "netten, alten Dame" fällt nicht so hoch aus wie bei dem 26 Jahre jüngeren Amerikaner.

Mittwoch, 2. Juli 2008

Pranger 2.0

Es hat sich in kürzester Zeit zu einer erfolgreichen Internetseite entwickelt: Rottenneighbor.com. Auf dieser Seite können US-Bürger ihre Nachbarn und andere Zeitgenossen an den öffentlichen Pranger stellen. Ob die Anschuldigen zu Recht oder reine Denunziation sind, ist ziemlich egal - überprüft werden die Einträge nicht. Rechtlich gegen sie vorgehen dürfte auch schwierig sein, denn die meisten Einträge erfolgen anonym. Die Einträge locken auf jeden Fall über hunderttausend Besucher auf die Seite - täglich. Mittlerweile wird sogar geprüft, ob Einträge auch wieder gelöscht werden können. Dies wird all die freuen, die sich auf der Seite über ihre Nachbarn beschwert haben und jetzt ihr Haus verkaufen wollen und keinen guten Preis erzielen.

Denunziation soll bei uns jetzt auch gefördert werden: Seit gestern gilt im gesamten Bundesgebiet Rauchverbot in den Kneipen. In Berlin haben die Ordnungsämter in breiter Mehrheit bereits angekündigt, auf Grund von Personalmangel wird es keine Kontrollen geben, erst bei entsprechenden Hinweisen (Denunziationen) wird man tätig werden.

Ich bin gespannt, wann diese "Hinweis"-Aufforderung als Bürgerbeteiligung bezeichnet wird.

Dienstag, 1. Juli 2008

Zentrale Lage - aber laut

Eine erste Interessentin hat sich heute meine Berliner Ein-Raum-Wohnung angesehen. Ihr Kommentar: Super zentrale Lage, aber ganz schön laut.

Okay, kann ich nur zustimmen. Beruhigend ist nur, nachts wird es leiser. Auf die Frage, wie die Lautstärke am Wochenende sei, konnte ich nur passen - bin am Wochenende in der Regel nicht in der Wohnung.

Der Vermieter nutzt den Wechsel wohl, um die Miete etwas zu erhöhen: es werden rund 70 Euro mehr bei der Warmmiete fällig.