Montag, 14. Juli 2008

Werbeunterbrechung

Es gibt immer wieder mal einen Werbespot, den ich nicht verstehe! Aktuell läuft so ein "Filmchen" auf RTL. Den Inhalt des 1-Minutenclips beschreibt der Kameramann Dylan Thompson auf seiner Homepage wie folgt:

"Eine Kreuzung in der Stadt. Nacht. Ein Sportwagen wartet an einer roten Ampel. Ein zweiter Wagen hält mit quietschenden Reifen. Der Fahrer: nervös. Die Ampel springt auf grün, beide Autos geben Gas. Nach einem kurzen, heißen Rennen biegt der nervöse Fahrer plötzlich links ab. Er hält vor der Notaufnahme eines Krankenhauses, rennt um sein Auto, reißt die Tür auf. Seine hochschwangere Frau wird vom Krankenhauspersonal in Empfang genommen. Einblendung des Mottos. Eltern halten ihr Neugeborenes in den Armen. Das Krankenhauspersonal steht neben ihnen. Applaus, Sektkorken, Fotoblitze.
Ende."

Die Botschaft des Filmes lautet: "Mach dich unsterblich - werde Vater". Aber was soll mir das sagen? Erst wenn ich meine schwangere Frau wohlbehalten ins Krankenhaus gebracht habe, darf ich wieder illegale Autorennen fahren? Oder soll ich mir ein Herz fassen und eine Frau schwängern - egal ob sie will oder nicht - immerhin geht es um meine Unsterblichkeit? Können sich eigentlich nur Männer mit einem Kind unsterblich machen? Ich bin etwas ratlos und kann mir die Botschaft nicht zusammen reimen. Wenn ich dann im Abspann des Filmes die Unterstützer wahrnehme - hier fällt einem die EKD ins Auge - wird das Verstehen eigentlich nicht einfacher.

Sich den Spot noch mal in Ruhe anzuschauen, war mir bisher nicht möglich - im Internet ist er nicht zu finden. Allerdings habe ich herausgefunden, dass dieser Spot von der "Aktion Gemeinsinn" zu ihrem 50. Jubiläum in Auftrag gegeben wurde.

Aber was dieser Spot mit Gemeinsinn zu schaffen hat, erschließt sich mir im Moment auch nicht.

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