Montag, 31. März 2008

Jung, blond, tot



Nein, das ist nicht der neue Slogan für das Ende der Blondinenwitze – Jung, blond, tot lautet der Titel eines Kriminalromans von Andreas Franz. Es handelt sich dabei um den ersten Julia Durant-Fälle.

Aber fangen wir von vorne an: In Frankfurt am Main passieren schreckliche Sexualmorde. Die Opfer sind jung, blond, tot – und schon erklärt sich der Titel des Romans. Die jungen Mädchen, sie sind noch im Teenageralter, werden auf bestialische Weise ermordet und nach ihrem Tod vergewaltigt. Der Täter trennt danach fachmännisch eine Brust ab, zertrümmert das Schambein und drapiert die Mädchen auf eigentümliche Weise. Die Frankfurter Kriminalpolizei steht vor einem Rätsel. Zwischen den Opfern scheint es keine Verbindung zu geben, nicht mal ein Verdächtiger steht zur Verfügung – die vorhandenen Spuren können keiner Person zugeordnet werden. Der ermittelnde Hauptkommissar fordert Verstärkung an und Julia Durant erscheint auf der Bildfläche, eine junge Kommissarin von der Sitten-Abteilung. Sie steigt in die Ermittlungen ein und bringt langsam Licht in das Dunkle des Falles. Am Ende löst sie den Fall. Mehr wird hier nicht verraten.

Andreas Franz erzählt mit „Jung, blond, tot“ eine ziemlich harte Geschichte. Er erspart dem Leser nicht die genau Handlungsweise des Täters: wir werden Zeuge, wie dir Brust des Opfers abgetrennt wird, wir bekommen genau geschildert, wie das Schambein von innen gebrochen wird. Das will ich eigentlich gar nicht lesen, da haben doch Schriftsteller andere Möglichkeiten.

Die handelnden Figuren bleiben im Roman irgendwie hölzern – auch mit all ihren Absonderlichkeiten. Vieles ist vorhersehbar, nur selten lässt Andreas Franz das Ungewöhnliche durchschimmern. Auch die Handlungsorte – und der Autor siedelt die Geschichte in ihren Hauptteilen in der High Society Mainhattens an – sind voller Klischees. Die Reichen und Möchtegern-Reichen sind so, wie wir sie uns immer vorgestellt haben. Hier werden Stereotypen abgearbeitet, die uns nicht wirklich überraschen können.

Der Roman ist handwerklich ordentlich, sprachlich eher durchschnittlich. Ein bisschen mehr Pep wünschte ich mir bei der Charakteristik der Personenm - gerade auch bei der Hauptperson Julia Durant. Aber „Jung, blond, tot“ gehört zu den ersten Romanen von Franz. Vielleicht werden diese Mängel in seinen späteren Roman behoben. Ich werde bei Gelegenheit einen weiteren Julia Durant-Krimi lesen. Aber noch warten andere Bücher auch meinem „Nachttisch“.

Urlaub - Ende

Nach vierzehn Tagen Ruhe sitze ich wieder an meinem Schreibtisch vor dem Monitor. Draußen scheint die Sonne (warum war das in der vergangenen zwei Wochen nicht möglich?). Auch meinem Schreibtisch stapeln sich die Stapel. Mein Posteingang quillt über. Der Alltag hat mich wieder. Schade, hätte mich an Urlaub gewöhnen können.

Aber jetzt werde ich mich wieder ein wenig um Blogland kümmern können - mit der Gewissheit, dass ich nicht blogsüchtig bin.

Freitag, 14. März 2008

Urlaub

Warum wird es eigentlich am letzten Arbeitstag vor dem Urlaub immer so hektisch? Obwohl ich heute länger gearbeitet habe, ist doch einiges liegen geblieben. Muss jetzt einfach 14 Tage auf mich warten.

Vielleicht komme ich aber mal dazu einige Ideen, die ich schon länger mit mir rumtrage, weiter zu spinnen und aufzuschreiben.

Ich freu mich auf jeden Fall auf den etwas anderen Rhythmus während der nächsten zwei Wochen.

Mittwoch, 12. März 2008

Auflösung



Eigentlich mag ich es nicht, wenn sich die Lösung nicht eindeutig ergibt - irgendwann gab es zwei Lösungswege und das ist der 1., den 2. werde ich nicht probieren.

Alles Gute ...

... zum 68. Geburtstag Al Jarreau.

Dienstag, 11. März 2008

Montag, 10. März 2008

"Wir fahren bei jedem Wetter"

Es ist ja alles wirklich sehr merkwürdig. Ich weiß nicht, ob die Bahn noch den Werbespruch "wir fahren bei jedem Wetter" nutzt, aber gestern war wohl irgendwie kein Wetter. Sie fuhren zwar, aber das Ergebnis war furchtbar.

Okay, der Streik war angekündigt - ab Montag 0:00 Uhr. Da ich am Sonntag immer nach Berlin muss und den letzten Zug nehme, treffe ich normalerweise am Montag um 01:20 Uhr in Berlin ein. Also habe ich wegen des Streiks Vorsorge getroffen: auch vor dem Hintergrund, dass Busse, U-Bahn und Tram im Berlin noch die ganze Woche nicht fahren. Ich habe mein Wochenende also verkürzt, um noch vor Mitternacht in Berlin einzutreffen. Die Nachricht, dass nicht gestreikt wird, war letztlich nicht sehr hilfreich, denn die Bahn teilte mit, dass sie die Ersatzfahrpläne nicht so kurzfristig außer Kraft setzen könne. Und ob die Regionalbahnen und S-Bahnen normal fahren, war auch nicht ganz sicher.

Nicht nur ich hatte Vorsorge für den wahrscheinlichen Streik getroffen, auch die Bahn tat dies - deshalb fuhren auch die meisten Züge bereits am Sonntag ganz anders als an allen anderen Sonntagen. Mein ausgesuchter Zug fuhr also 2 Stunden 20 Minuten früher als sonst, was natürlich meinen Sonntagsrhythmus etwas durcheinander brachte. Dies war bei der Ankunft in Berlin nicht besonders schlimm, weil ich da fast schon wieder in meinem Rhythmus war - da ich gerade mal 30 Minuten früher als üblich eintraf.



Klar ist auf jeden Fall: Die Bahn fährt immer und besonders unpünktlich ist sie direkt vor einem Streik. Und natürlich sind die Streikwilligen schuld und nicht die eigene Logistikabteilung. Und natürlich bekommt man eine Gutscheinkarte (damit kann man einen Gutschein über 20 Prozent Fahrtkostenrückerstattung bei einer Verspätung von über 60 Minuten beantragen) bekommt man erst am Zielbahnhof und nicht am Umsteigebahnhof, wo der Anschlusszug nicht mehr erreicht wurde und man deshalb genügend Zeit hätte, an einem Serviceschalter anzustehen.

Donnerstag, 6. März 2008

Forbes-Liste

Alle Jahre wieder hält Forbes Ausschau nach den reichsten Menschen in der Welt. Und in diesem Jahr hat sich tatsächlich einiges verschoben: Bill Gates, der Dauer-Tabellenführer - ist auf Platz 3 abgerutscht. Aber ich denke, das ist kein wirklicher Grund in Tränen auszubrechen, denn immerhin bedeutet dieser 3. Platz ein Vermögen von 58 Milliarden US-Dollar.

Der reichste Deutsche landet auf Platz 10. Herr Albrecht (Aldi-Süd) macht damit gegenüber dem Vorjahr 5 Plätze gut. Sein Vermögen ist fast halb so groß wie Herrn Gates seines. 4,1 Milliarden Dollar - also 22,9 - weniger als Herr Albrecht besitzt die reichste Frau der Welt: Liliane Bettencourt (L'Oréal).

Die reichste Frau Chinas - Yang Huiyan - hat ein Vermögen von 7,4 Milliarden Dollar und weil China erst ein junger kapitalistischer Staat ist, wundert es nicht, dass Frau Huiyan erst 26 Jahre alt ist.

Bei der Forbes-Liste ist auch der Aufschwung deutlich herauszulesen: Seit dem vergangenem Jahr ist die Zahl der Milliardäre um 79 auf jetzt 1125 gestiegen. Ihr Gesamtvermögen beläuft sich auf 4,4 Billionen Dollar. Eine neue Neid-Debatte kann hier eigentlich nicht entstehen, dazu sind die Summen einfach unvorstellbar - wenigstens für mich.

Mittwoch, 5. März 2008

Heute bleibt es hier mal ruhig, ...

... denn ich war beim Zahnarzt. Das war so traurig, dass ich besser schweige. Und über die Leistungen der Krankenkassen möchte ich mich im Moment besser nicht äußern.

Dienstag, 4. März 2008

Gesetzes-Entschlackung

Wir Deutschen haben ja für alles und jedes ein Gesetz, eine Verordnung oder eine Verwaltungsvorschrift. Und Entschlackung würde sicherlich gut tun. Insbesondere wenn das stimmt, was ein Arbeitskollege erzählt (allerdings habe ich das nie nachgeprüft), dass 70 Prozent der gültigen Steuergesetze auf dieser Welt deutsche Steuergesetze, -richtlinien und Zusätze sind.

Also meine Freude war wirklich groß als ich dem Pressedienst des Deutschen Bundestages entnehmen konnte, dass gesetzliche Vereinfachungen in Angriff genommen werden sollen. Beim genaueren Hinsehen wuchs allerdings meine Enttäuschung wieder: Denn man will das Einheitengesetz und das Zeitgesetz zusammenführen - zum Einheiten- und Zeitgesetz.

Super, ich wusste nicht mal, dass es diese Gesetze gibt. Erst einmal entstand zusätzlich Unsicherheit bei mir, ob ich möglicherweise Gesetzesbrecher bin, weil ich gegen diese Gesetze verstoßen habe, weil ich nicht weiß, was sie regeln. Und der Rechtsgrundsatz verliert ja auch hier nicht seine Gültigkeit: Unkenntnis schützt vor Strafe nicht.

Schon der erste Satz dieser Nachricht machte mich stutzig "Die Bundesregierung plant mit einem Gesetzentwurf (16/8308), das Einheitengesetz und das Zeitgesetz zu einem "Einheiten- und Zeitgesetz" zusammenzuführen, ohne inhaltliche Änderungen vorzunehmen." Also um zwei vorhandene Gesetze in ein drittes gemeinsames Gesetz zusammenzuführen, benötigen wir ein viertes Gesetz um diese Zusammenführung zu regeln - spinnen wir eigentlich. Dieses dritte Gesetz soll letztlich keine inhaltliche Änderung erfahren.

Geradezu verwirrend wird der gesamte Vorgang, weil gleichzeitig das Eichgesetz in das Einheitengesetz übergehen soll. Aber ob sich damit das gesetzliche Messwesen tatsächlich in einem Gesetz befindet, wird nicht deutlich.

In dieser unüberschaubaren Gesetzesflut (Einheitengesetz = 9 Paragrafen, Zeitgesetz = 5 Paragrafen und Eichgesetz = 27 Paragrafen) sollen dann zusätzlich noch überflüssige Vorschriften beseitigt werden.

Damit man sich ein Bild machen kann, wovon hier die Rede ist, Paragraf 1 des Zeitgesetzes (möglicherweise ist ja das gesamte Gesetz überflüssig):
"§ 1 Gesetzliche Zeit
(1) Im amtlichen und geschäftlichen Verkehr werden Datum und Uhrzeit nach der gesetzlichen Zeit verwendet.
(2) Die gesetzliche Zeit ist die mitteleuropäische Zeit. Diese ist bestimmt durch die koordinierte Weltzeit unter Hinzufügung einer Stunde.
(3) Die koordinierte Weltzeit ist bestimmt durch eine Zeitskala mit folgenden Eigenschaften:
1. Sie hat am 1. Januar 1972, 0 Uhr, dem Zeitpunkt 31. Dezember 1971, 23 Uhr 59 Minuten 59,96 Sekunden, der mittleren Sonnenzeit des Nullmeridians entsprochen.
2. Das Skalenmaß ist die Basiseinheit Sekunde nach § 3 Abs. 4 des Gesetzes über Einheiten im Meßwesen vom 2. Juli 1969 (BGBl. I S. 709), zuletzt geändert durch Artikel 287 Nr. 48 des Gesetzes vom 2. März 1974 (BGBl. I S. 469), in Meereshöhe.
3. Die Zeitskala der koordinierten Weltzeit wird entweder durch Einfügen einer zusätzlichen Sekunde oder durch Auslassen einer Sekunde mit einer Abweichung von höchstens einer Sekunde in Übereinstimmung mit der mittleren Sonnenzeit des Nullmeridians gehalten.
(4) Für den Zeitraum ihrer Einführung ist die mitteleuropäische Sommerzeit die gesetzliche Zeit. Die mitteleuropäische Sommerzeit ist bestimmt durch die koordinierte Weltzeit unter Hinzufügung zweier Stunden."

Montag, 3. März 2008

Rutenplanung

Es gibt hin und wieder kleine Verrückheiten im Leben. Eine solche Verrücktheit habe ich am Samstag durchgezogen. Was macht man, wenn "Emma" sich mit ihrem Frühjahrsputz am Samstag anmeldet: Man bleibt auf keinen Fall zu Hause, sondern sucht sich trotz aller wohlmeinend Empfehlungen irgendeine Beschäftigung etwas weiter weg und vor allem natürlich draußen.

Unsere monatliche Skatrunde (sechs Personen) haben sich deshalb kurzentschlossen einer Rutenplanung gewidmet. Und wir sind mit weiteren vier Personen am Samstag in die Eifel zu einer Angelpartie ausgezogen, um den Forellen das Fürchten zu lehren.

Emma meinte es sogar gut mit uns und hatte die Backen in unserer Gegend nicht voll aufgeblasen, so dass wir unseren angemieteten Fischteich ohne Probleme erreichten. Und dann musste erst Mal unser "Jagdwerkzeug" in den Gebrauchszustand gebracht werden. Immerhin waren in unser 10er-Gruppe nur drei erprobte Angler, drei mit wenig Angelerfahrung (und die lag auch noch Jahrzehnte zurück) und vier absolute Frischling dabei. Von daher dauerten die Vorbereitungen etwas länger, auch wegen der Ersteinweisung, aber nach einer guten Stunde hatten wir uns alle um den Teich drappiert und versuchten, den Maden das Schwimmen beizubringen.

Dies war zumindest nicht von Erfolg gekrönt, keine der Maden lernte Schwimmen. Dafür blieb keiner von uns ohne Fisch. Allerdings waren die Forellen nicht wirklich beißwütig (sicherlich hat sie ein Tierfreund am Vorabend ausgiebig gefüttert). Am Ende des Tages hatten wir ca. 20 Forellen an Land gezogen und waren bis auf die Knochen durchgefroren. Die Herrenrunde hatte trotzdem ihren Spaß und die Rückreise wurde durch drei Frauen sichergestellt, die pünktlich zur Abfahrt eintrafen.

Ich denke, die Forellen werden bei einem der nächsten Treffen verkostet. Einer unserer Runde wird dafür seinen Räucherofen anwerfen und die Jagdbeute geschmacklich wesentlich verbessern. Dann wird auch das Bier besser schmecken als in der Kälte am Teich. Außerdem haben wir uns geschworen, wenn es eine nächste Angeltour geben sollte, dann frühstens im April oder Mai - damit man nicht so schnell auskühlt.

Und wen es noch interessiert: Ich bin mit drei Fischen Vize-Meister geworden und gehöre weder zu den erprobten Anglern noch zu den Frischlingen. Gewonnen hat ein Frischling mit vier Fischen.