Montag, 26. Mai 2008

Elizabeth - Das goldene Königreich



Die inneren und äußeren Krisen eines Landes, gepaart mit den Intrigenspielen von Feinden ist keine Erfindung neuzeitlicher Politik. Diese Ränke, diese Suche nach dem schwachen Punkt war auch in der Politik vor fast 500 Jahren ein fester Bestandteil. So kann man auf jeden Fall die Rahmenhandlung von "Elizabeth - Das goldene Königreich" unter politischen und historischen Gesichtspunkten betrachten.

Aber der Film nimmt einen ganz anderen Blickwinkel ein - natürlich kommen historische und politische Elemente vor, aber der Schwerpunkt des Gezeigten liegt auf dem Gefühlsleben, den Emotionen der Handelnden. Die Stärke des Films liegt dabei nicht in der messerscharfen psychologischen Analyse der Personen, sondern er zeigt vielmehr das Schwanken zwischen Pflicht und Lust, Ausbrechen und Eingezwängt sein, zwischen Sehnsucht und Notwendigem.

Dadurch erhält der Film sicher einige pathetische Elemente, die sich jedoch gut ertragen lassen, da die schauspielerischen Leistungen von Cate Blanchett, Geoffrey Rush, Clive Owen oder Abbie Cornish überragend sind. Das innere Hin- und Hergetrieben sein, stellen sie ohne Überzogenheit dar und ziehen damit den Zuschauer in Bann.

Der Film kommt bei der Kritik nicht so gut weg, weil er als zu bombastisch (Kostüme, Ausstattung) bewertet wird oder einen zu vereinfachten Blick auf die Geschichte werfe. Dies interessiert mich jedoch alles nicht, ich finde den Film hervorragend, da hier Personen mit Fleisch und Blut dargestellt werden, deren Gefühlsleben auch für uns heute etwas zu sagen hat. Etwas weniger Inszenierungs-Opulenz wäre jedoch nützlich und besser gewesen. Der Film ist schon sehenswert wegen der Intensität des Spiels von Cate Blanchett.

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