Dienstag, 18. September 2007

Sehr geehrter Herr Schäuble



zu Ihrem 65. Geburtstag meine besten Wünsche. Vor noch nicht allzu langer Zeit war dieser Ehrentag gleichzeitig der Übergang in den wohlverdienten Ruhestand. Aber das ist ja jetzt nicht mehr so, jetzt muss man ja bis zum 67. arbeiten, was ich mit Bedauern zur Kenntnis nehme.

Ich wünsche Ihnen die Stärke, dann mit 67 wirklich in den Ruhestand zu gehen. Und nicht wie ihre Kolleg/innen in der Politik, die kein Ende finden können und glauben, wenn Sie sich in den Ruhestand begeben, dass die Demokratie ein abruptes Ende findet – ich fürchte fast, bei Ihnen könnte das genau anders herum sein.

Ich finde es traurig, dass ein Parteifreund und Regierungskollege kurz vor Ihrem Geburtstag Ihnen den Rang als Buhmann der Nation streitig macht. Herrn Jung ist es tatsächlich gelungen, Ihre bisherigen Ideen noch weit zu übertreffen: mit seiner Aufforderung (Befehl) zur einer Straftat gerät unsere Demokratie (Urteil Bundesverfassungsgericht) tatsächlich heftig ins Wanken. Dass er davon ausgeht, dass die zum Einsatz kommenden Piloten in einem solchen (hoffentlich nie eintretenden) Fall den Befehl nicht verweigern, da sie eine entsprechende Erklärung unterschrieben haben, beruhigt mich nicht eine Sekunde.

Trotz dieser unerwarteten Konkurrenz aus eigenen Reihen, wünsche ich Ihnen heute einen ruhigen Tag ohne Onlinedurchsuchung und gezielten Todesschuss. Dafür können Sie ja morgen wieder in die Vollen gehen und durch neue Ideen Herrn Jung ausstechen. Aber bitte nicht eskalieren lassen, sonst haben wir plötzlich gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Bundeswehr – und das wollen wir doch nicht.

Hochachtungsvoll

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