Montag, 25. Juni 2007
In der Gewalt von Piraten
Auch ich habe ihn jetzt gesehen, den 3. Teil von Fluch der Karibik. Die Einschätzungen über den Film sind sehr unterschiedlich. Sie reichen von: der beste Teil der Reihe bis zu schlechter geht's nimmer.
Eines der größten Mankos, die sich bei der Beurteilung ausmachen lassen, ist der Verweis auf den "Serienwahn" der Filmindustrie. Aber will man denen wirklich übelnehmen, dass sie bei einem erfolgreichen Konzept plötzlich die Finger davon lassen und das Geld verdienen aufhören? Nein, nicht wirklich. Und die Besucherzahlen geben diesem betriebswirtschaftlichen Konzept ja auch Recht. Und die Frage bleibt im Moment unbeantwortet, ob alle die, die den 3. Teil jetzt verflucht haben, wirklich nicht den 4. Teil besuchen werden.
Aber unter uns: Es war doch klar, dass dieser Film wieder auf den sieben Weltmeeren spielt, dass es um Piraten geht (und diese durchaus unterschiedliche Interessen verfolgen - das hat sich ja bis heute nicht verändert), dass die Kämpfe mit Kanonen, Säbeln und Enterhaken im Mittelpunkt stehen. Der Vorwurf, dass dies alles im 1. Teil schon vorgekommen ist und besser war, lass ich nicht gelten.
Auch im 3. Teil gibt es fulminante Kampfszenen, die in den beiden anderen Teilen nicht einmal im Ansatz zu sehen waren. Und der Witz ist in diesem Teil wieder zurück kehrt - nicht immer so ganz offensichtlich wie im 1. Teil. Aber dieser hintergründige Humor ist super. Die Anspielungen auf andere Filme - hier muss sicherlich noch mal genauer geschaut werden, um diese Zitate alle zu finden - ist erfrischend. Ich habe beispielsweise schon lange nicht mehr so ein gutes Zitat von "Spiel mir das Lied vom Tod" gesehen. Aber auch der Einsatz von Keith Richards hat meine Erwartungen um ein vielfaches übertroffen. Der musste nicht einmal geschminkt werden.
Allen journalistischen Prinzipien zum Trotz, das Beste am Ende: Jonny Depp ist im 3. Teil wieder zur Höchstform aufgelaufen. Wenigstens so gut, wenn nicht besser als im 1. Teil. Ich habe mir keinen der Teile angesehen wegen Orlando Bloom oder Keira Knightly, sondern ausschließlich wegen Jonny Deep. Und er ist ein Ausnahmeschauspieler und seine Darstellung des Jack Sparrow ist genial.
Ich finde, ein durchweg empfehlenswerter Film. Die über 160 Minuten sind kurzweilig. Richtig ist jedoch, dass die unterschiedlichen Handlungsstränge häufig sehr lange im Unklaren bleiben. Dies ist dabei jedoch kein dramaturgisches Stilelement, sondern hier ist es nicht gelungen, die verschiedenen Handlungsfäden gekonnt zu verknüpfen. Deswegen sind die Sprünge innerhalb dieser Handlungsfäden oft verwirrend und unerwartet - sie dienen damit letztlich nicht dem Erzählfluss. Aber dies kann in einem 4. Teil besser gemacht werden und das Filmende läßt viele Handlungsfäden übrig, bei denen man sich fragt, wie könnte es jetzt hier weiter gehen.
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1 Kommentar:
So seh ich das eigentlich auch.
Der dritte Film ist auf jeden Fall besser als der zweite.
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