Freitag, 15. Juni 2007

Kunst oder Müll?

Wer soll das wirklich unterscheiden können?

Mit großer Bestürzung wurde die Meldung aufgenommen, dass noch vor der Eröffnung der documenta in Kassel ein Kunstwerk zerstört wurde - von der Stadtreinigung. Der Hinweis des Reporters an die Arbeiter, dass sie gerade ein Kunstwerk zerstörten, wurde lapidar mit dem Hinweis beantwortet, dass man nur einen Auftrag des Arbeitgebers erfülle.

Hier ist die "kulturelle Schandtat" ausführlich dokumentiert: http://www.tagesschau.de/video/0,1315,OID6937568_RES_NAV_BAB,00.html

Muss sich die Stadt Kassel für ihre Mitarbeiter und für die Bevölkerung ein Kulturbildungsprogramm einfallen lassen? Müssen die Bürgerinnen und Bürger jetzt nicht ernsthaft für Kunst sensibilisiert werden, damit nicht weiter Badewannen gereinigt und weiße Kreuze auf Straßen beseitigt werden? Wir dürfen nicht weiter ein Volk von Kunstbanausen bleiben. Kulturstaatsminster Naumann ist aufgefordert, schnellstmöglich zu handeln.

Es steht zu erwarten, das die Kulturmagazine des deutschen Fernsehens (außer Pro 7, die haben keins) mit intellektuellen Beiträgen auf diesen Vorgang reagieren werden.

Bevor ich mich hier weiter zum Thema auslasse und es gäbe noch viel dazu von meiner Seite zu sagen, setze ich mich lieber sofort an den Brief an meine Stadtreinigung. Immerhin zerstören die einmal in der Woche meine Kunstwerke und verlangen dafür noch Geld - unverschämterweise nennen die das Abfallbeseitungsgebühren.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Mach doch einfach einen Zettel dran. Das tolle daran ist dann, dass das Kunstwerk sogar immer größer wird. Ach ja, und schick mir doch schon mal ein Autogramm, es dürfte ja nun nicht mehr lange dauern bis zur Berühmtheit.

wolf hat gesagt…

Das Autogramm habe ich schon mal vorbereitet, ist zwar ein älteres Bild - macht aber nix. Ich lass' es allerdings noch mal liegen und warte ab, ob der Preis steigt. Als Trost setze ich erst mal ein Link auf deine Seite - gefällt mit gut.

Anonym hat gesagt…

Oh, merci!